Handball-Bundesliga BHC begeistert gegen Minden

Wuppertal · Der Neuling klettert nach einem 26:21-Erfolg wieder auf Platz sieben der Eliteliga und trotzt dabei allen Widrigkeiten.

Christopher Rudeck trug mit zahlreichen Paraden auch gegen freie Werfer zum Sieg des BHC gegen Moinden bei.

Foto: Fischer, Andreas (f22)

Seiner Verletzungsmisere zum Trotz hat der Bergische HC in der Handball-Bundesliga nach zuletzt drei Niederlagen in Folge wieder gewonnen. Vor 2347 Zuschauern in der Wuppertaler Uni-Halle besiegten die Löwen am Sonntagnachmittag den bisherigen Tabellen-Siebten GWD Minden mit 26:21 (13:10) und schoben sich dadurch mit 18:14 Punkten selbst wieder auf Platz sieben. Damit ist klar, dass der BHC die Hinrunde auf jeden Fall mit einem positiven Punktekonto abschließend wird, auch wenn am kommenden Sonntag im letzten Vorrundenspiel bei Meister Flensburg nur schwer etwas zu holen sein dürfte.

Von den zuletzt fünf verletzten Rückraumspielern war Kapitän Kristian Nippes wieder im Aufgebot, saß aber zunächst auf der Bank. Auch ohne ihn kam der BHC vor allem offensiv gut in die Partie. „Dass wir improvisieren müssen, macht es dem Gegner auch schwerer, sich auf uns einzustellen“, hatte BHC-Trainer Sebastian Hinze vor der Partie prophezeit. Tatsächlich hatten die Gastgeber den BHC-Halblinken Max Bettin anfangs wohl nicht auf der Rechnung und auch, dass Milan Kotrc für Jeffrey Boomhouwer auf Linksaußen begann, kam etwas überraschend. Dank zweier Tore von Bettin und der Treffsicherheit von Regisseur Linus Arnesson, der noch dazu zwei schöne Anspiele auf den Kreis auf Max Darj landete, kam der BHC offensivgleich in Fahrt. Zwar galt das gegen eine anfangs noch nicht ganz sattelfeste Abwehr auch für Minden, doch als BHC-Torwart Christopher Rudeck in kurzer Zeit fünf Paraden in Serie landete und dann auch der BHC-Abwehr mit Leos Petrovsky und Max Darj im Innenblock besser zupackte, zogen die Hausherren auf vier Tore weg. Kreisläufer Petrovsky setzte Hinze übrigens nicht nur in der Abwehr ein, sondern ließ ihn nach den ersten Minuten, als Darj stürmen durfte, auch offensiv auf der Platte. Vielleicht die nächste Überraschung für Minden, denn Petrovsky bedankte sich mit drei blitzsauberen Toren. Das war ganz wichtig, den nach 20 Minuten hakte es plötzlich in der BHC-Offensive etwas und Petrovsky war entscheidend daran beteiligt, dass Minden nicht weiter als auf zwei Tore herankam. Die Halle tobte, als er trotz Mindens Marian Michalczik als Anhängsel am Kreis wuchtig zum 12:9 einnetzte und Michalczik dabei auch noch eine Zwei-Minuten-Strafe einbrockte. Die drei Tore Vorsprung nahm der BHC, der zuletzt vor allem gegen Ende beider Halbzeiten geschwächelt hatte, mit in die Pause.

Aus der kamen die Gastgeber dann mit einem Blitzstart. Durch Petrovsky und zweimal Arnor Gunnarsson stand es nach drei Minuten 16:10. Ein Pfund, das der BHC mit in die restlichen 27 Minuten nehmen konnte, vor allem vor dem Hintergrund, dass man zuletzt oft am Ende in engen Phasen nachgelassen hatte. Der BHC blieb vorerst konzentriert, baute weiter auf seinen guten Positionsangriff, der jetzt von den Mittelleuten Tomas Babak und Linus Arnesson gemeinsam gesteuert wurde und brachte Minden auch mit seiner Abwehr weiter in Stress. Zumal auch der seit Wochen starke Christopher Rudeck nun wieder wichtige Bälle hielt. Als Tomas Babak nach 41 Minuten sogar das 19:11 erzielte, zweifelte keiner in der längst kochenden Uni-Halle mehr daran, dass das heute gut ausgehen würde. Sicher auch unter dem Aspekt „mit den Kräften hauszuhalten“ hatte Hinze inzwischen den jungen Yannick Fraatz für Rechtsaußen Arnor Gunnarsson, der gleich nach der Pause einige erfolgreiche Gegenstöße gelaufen war, gebracht. Fraatz hatte gleich mal einen wichtigen Ballgewinn in der Rückwärtsbewegung.

Mit noch sechs Toren Vorsprung ging der BHC in die letzten zwölf Minuten, für die Hinze sein Team in einer Auszeit noch einmal einschwor. Und er hatte noch eine Überraschung im Köcher, brachte nun den jungen Halblinken Lukas Stutzke, der in Berlin so überzeugt hatte, für Linksaußen Kotrc. Dominierender Mann des zweiten Durchgangs blieb aber Tomas Babak, der alle seine fünf Treffer nach der Pause erzielte. Beeindruckend mit welcher Leidenschaft, aber auch mit welchem Spielwitz und welcher Cleverness der BHC den Sieg sicher ins Ziel brachte, auch wenn Minden noch etwas verkürzen konnte. Am Ende durfte sich sogar noch der A-Jugendliche Alexander Weck in die Torschützenliste eintragen.