Spätestens seit Samstag ist es Zeit, bei Fußball-Regionalligist Wuppertaler SV die hohen Ziele, die nach Platz drei im Vorjahr und weiterer Etaterhöhung sicher nicht zu Unrecht formuliert wurden, zu korrigieren. Ja, der WSV hat viel Qualität in seinem Kader, aber was nutzt das, wenn es als Mannschaft auf dem Platz nicht funktioniert. Das optimale Grundkorsett und System ist nach fast einem Saisondrittel noch nicht gefunden. Dass das angesichts der Kaderstruktur auch keine leichte Aufgabe ist, davon können Ex-Trainer Björn Mehnert und nach zwei Auftritten sicher auch schon Nachfolger Hüzeyfe Dogan ein Lied singen. Dabei, dieses Grundkorsett zu finden, dürfen jetzt auch keine Namen zählen. Wobei jedem Spieler im Kader Respekt entgegenzubringen ist, weil jeder seine Qualitäten hat. Die Frage ist, wer bringt sie auch zur Geltung? Um die Meisterschaft geht es nicht mehr, sondern darum, zunächst den Abwärtstrend zu stoppen und herauszufinden, auf wen man auch künftig bauen kann. Dass dabei Ankersponsor Friedhelm Runge mitspielen müsste, ist klar, denn ohne seine Unterstützung ist der WSV nur noch einen Schritt vom Abgrund entfernt. Runge hat seine Liebe zum WSV immer betont. Die wird aktuell auf eine schwere Probe gestellt – was genauso für die Fans gilt. Sich von Aufstiegsträumen zu verabschieden, bedeutet ja nicht automatisch, alle Ambitionen fallen zu lassen. Die Regionalliga-West ist eine attraktive Liga, sich dort wieder zu stabilisieren nicht selbstverständlich. Wie schwierig der Sprung nach oben ist, hat Essen Jahre lang gezeigt. Und dann gibt es ja auch noch den Pokal.
Meinung Für den WSV muss es heißen: Sortieren und Ziele anpassen
Meinung | Wuppertal · Regionalligist darf jetzt nicht alles über Bord werfen, muss sich aber erst einmal nach unten absichern und dann perspektivisch denken. Auf den Ankersponsor ist er auch dabei angewiesen.
09.10.2022
, 22:30 Uhr