Fussball/Rot-Weiß Oberhausen: Team lässt sich nicht unterkriegen
Am Dienstag (Anstoß 19 Uhr) erwartet der WSV den Zweitligisten. RWO gehörte mit der Ausnahme der drei Spielzeiten zwischen 2005 und 2008 seit 1998 stets der 2. Liga an.
Wuppertal. Umzingelt von den Römern leistet das Dorf von Asterix und Obelix tapferen Widerstand. Ähnlich tapfer hält sich Rot-Weiß Oberhausen, das in der Rhein-Ruhr-Region von wirtschaftlich starken Vereinen belagert ist. Doch der unbeugsame Malocher-Klub mit den begrenzten finanziellen Möglichkeiten hat nun schon zum zweiten Mal den Klassenerhalt in der 2. Liga geschafft. Am Dienstag im Stadion am Zoo (Anstoß 19 Uhr) absolviert RWO ein Testspiel gegen den nicht ganz so krisenfesten Wuppertaler SV.
Ziemlich exakt zwischen den Borussias aus Dortmund und Mönchengladbach gelegen, in unmittelbarer Nachbarschaft zum MSV Duisburg und unweit von Fortuna Düsseldorf. Da fällt es natürlich schwer, Sponsoren und Zuschauer ins Stadion Niederrhein zu locken.
Doch RWO gehörte mit der Ausnahme der drei Spielzeiten zwischen 2005 und 2008 seit 1998 stets der 2. Liga an. Und dies, obwohl der Etat fast immer der niedrigste aller Vereine ist.
Für die Saison 2010/11 beträgt er 5,5 Millionen Euro. So lassen sich Spieler, die auf sich aufmerksam machen, nicht halten. Das war im vergangenen Jahr so, als Christoph Nöthe zur SpVgg Greuther Fürth wechselte. Und das war auch in diesem Sommer so, als der überragende Moritz Stoppelkamp von Hannover 96 abgeworben wurde.
"Da können wir nicht mitbieten und da wollen wir auch gar nicht mitbieten", sagt Trainer Hans-Günter Bruns. Der 55-Jährige sucht sofort nach Ersatz. Und diese Suche hat Methode. "Ich möchte möglichst Spieler aus der Region verpflichten, die sich mit RWO identifizieren und deshalb mit Herz und Leidenschaft für den Klub kämpfen." "Klassenkampf" nennen sie das an der Emscher. Gemeint im doppelten Sinne.
Der Kampf mit den finanziell potenteren Ligakonkurrenten muss zwangsläufig zum Kampf um den Klassenerhalt werden. Da passt es Bruns natürlich überhaupt nicht, dass in der Vorbereitung einige Stammkräfte ausfallen. Torhüter Sören Pirson zog sich eine Schulterverletzung zu, Mike Tullberg erlitt einen Muskelfaserriss im Oberschenkel und bei dem Ex-WSV-Verteidiger Daniel Embers wurde Flüssigkeit im Herzbeutel diagnostiziert.
Durch den Ausfall des dänischen Stürmers Tullberg ruhen im Angriff die Hoffnungen einmal mehr auf Mike Terranova. Der ehemalige Wuppertaler wird wie seine Mannschaftskameraden die Ärmel hochkrempeln. Wie es sich eben für unbeugsame Malocher gehört. Auf den WSV wartet nach dem VfL Bochum jedenfalls ein weiterer Gegner, der keine Gastgeschenke macht.