GA-Pokal, Halbfinale II: 1919 nutzt die Gunst der Stunde
FSV Vohwinkel und der B-Kreisligist sind weiter. Gastgeber CSC gibt Passantrag zu spät ab.
Wuppertal. Das zweite Qualifikationsturnier für die GA-Pokal-Endrunde der Westdeutschen Zeitung endete am Sonntag vor rund 300 Zuschauern mit einer faustdicken Überraschung. Nicht Gastgeber Cronenberger SC, sondern B-Kreisligist FC 1919 qualifizierte sich neben Pokalverteidiger FSV Vohwinkel für die Endrunde am 30. Juli.
Das Turnier begann schon völlig unprogrammgemäß. Landesligist CSC setzte im Auftaktspiel gegen den SV Bayer sechs Akteure ohne Spielberechtigung ein.
„Durch Urlaub und Verletzung habe ich momentan nicht mehr Spieler“, entschuldigte sich Trainer Marcus Dönninghaus. Die Pässe der Sechs habe man am Donnerstag in Duisburg eingereicht. Eine, laut Pokal-Statuten geforderte Eintragung im DFB Net gab es bis Sonntag nicht, und da war es zu kurzfristig, noch mit Akteuren aus der 2. Mannschaft oder der A-Jugend aufzufüllen. Der Fußballkreis musste hart bleiben. „Die Pokalstatuten sind allen bekannt“, sagte der Vorsitzende Stefan Langerfeld.
Cronenberg spielte also außer Konkurrenz, was die beiden Gruppengegner Uellendahl und Bayer automatisch ins Halbfinale katapultierten. Da Bayer mit einer Energieleistung das Duell um den Gruppensieg gegen den SCU gewann, kam es im ersten Halbfinale zum Duell der Überraschungsteams Bayer gegen den FC 1919. Doch da war der Akku der Werkskicker dann endgültig leer.
Zwar konnte sich Bayer gegen das sehr agile Team von der Eschenbeek noch ins Elfmeterschießen retten. Dort war dann aber Feierabend als 1919-Keeper Jan Rosendahl zu großer Form auflief, bei vier von fünf Schüssen in der richtigen Ecke war und zwei davon spektakulär parierte. „Ich bin seit acht Jahren im Verein. So etwas Tolles haben wir noch nicht erreicht, aber wir haben immer an eine Überraschung geglaubt“, freute sich der Matchwinner.
Einen ganz souveränen Eindruck hinterließ der andere große Turnierfavorit: Vohwinkel. Alle 15 Neuzugänge mit gültiger Spielberechtigung ausgestattet, marschierte der FSV ohne Gegentreffer durch das Turnier. Die Partie gegen 1919 war über weite Strecken toller Offensivfußball, der Pflichtsieg gegen Milano mit routinierter Mannschaft gehörte in die Kategorie Arbeitssieg.
Der GA-Pokalverteidiger und Hallenstadtmeister Vohwinkel scheint also auf einem guten Weg — auch hinsichtlich der kommenden Landesligasaison. Wobei das Halbfinale gegen den SC Uellendahl eine knappe Angelegenheit war. Nachdem Uellendahls Tim Wollny aus aussichtsreicher Position an FSV-Keeper Sebastian Hendricks gescheitert war, sorgte Coskun Özcan für den Treffer des Tages. Kurz danach brannten beim Kreisliga-A-Aufsteiger ein wenig die Sicherungen durch. Erst sah Ercanoglu Rot wegen Nachtretens, dann rannte SCU-Trainer Werner Boss quer über den Platz, weil er sich verpfiffen fühlte, schließlich zeigte Uellendahls Neinert dem Schiedsrichter den Vogel, woraufhin auch er Rot sah. Salomonische Entscheidung von Rene Generowski: Schlusspfiff zwei Minuten vor dem offiziellen Ende, womit eine Eskalation im Keim erstickt wurde.
“ Turnierstatistik auf S. 17