Geschwächte Pokalverteidiger und tapfere Außenseiter

FSV Vohwinkel kommt fast zu spät in Fahrt. Rolf Duhr fühlt mit Sohn Christian.

Wuppertal. Bei Pokalverteidiger Vohwinkel lief am Samstag nicht viel zusammen. Nach bescheidenen Leistungen in den beiden Vorrundenspielen war die Selbstkritik aber vorhanden. Vor allem die 0:3-Pleite gegen den ASV war ein Schlag ins Kontor. „Wir sind hier zwar nicht in Bestbesetzung aufgetreten, aber das entschuldigt nicht, dass wir uns haben vorführen lassen“, kritisierte der sportliche Leiter Stefan Kobsch.

Trotz bislang 15 Neuzugängen werde man für den Sturm vielleicht noch einmal einen „richtig guten Spieler“ nachlegen. „Der ASV war giftiger als wir. In 30 Minuten 0:3 zu verlieren, darf nicht passieren. Das war blamabel“, ärgerte sich Neuzugang Bastian Zarnekow.

Der FC 1919 hatte gegen den FSV die ganz große Sensation auf dem Fuß. Ein Sieg hätte den B-Kreisligisten ins Halbfinale befördert. Tragische Figuren in einer beherzt auftretenden Mannschaft waren Stürmer Jan Niklas Pilder und Christian Duhr. In der regulären Spielzeit scheiterten beide jeweils freistehend vor dem Tor und verschossen dann auch noch ihre Elfer.

„Das hätte mir auch passieren können“, raufte sich an der Seite WSV-Jugendleiter Rolf Duhr die Haare über den Fehlschuss seines Sohnes. Thomas Emde, der Vohwinkels beste Chance kurz vor der Linie geklärt hatte, fasste es so in Worte: „Die Enttäuschung ist natürlich groß, aber wir haben uns hier als Außenseiter gut behauptet.“

Für das Tor des Turniers sorgte Marcel Hellmeister. Mit einem Schuss von der Mittellinie überlistete er Union Velberts Schlussmann zum 4:0. In Velberter Reihen standen mit Florian Wardi und Karsten Remmel zwei langjährige Wuppertaler Spieler. „Wir fühlen uns superwohl. Wir wollen in der Bezirksliga oben mitspielen“, verriet „Remmelinho“. Beim 0:0 gegen den WSV wäre sogar ein Sieg drin gewesen, gegen Ronsdorf schoss man sich dann aber die Dinger fast selbst rein. „Gegen den WSV hatten wir sehr viel gearbeitet. Und dann sind wir gegen Ronsdorf kalt erwischt worden“, analysierte Wardi.

Beim ASV ärgerte man sich über das Halbfinal-Aus gegen den WSV. Daniel Dittrich: „Wir haben alle gepennt. Das 0:1 haben wir uns selbst reingehauen und beim 1:2 waren wir noch mit dem Jubel über den Ausgleich beschäftigt.“ Trainer Sadik Kurt musste gegen den WSV auf seinen Bruder Yasar verzichten. Der hatte die Vorrunde noch mitgespielt, eilte dann aber zum Flughafen, weil er in Urlaub flog. Darin sah der Coach aber nicht die Ursache für die Niederlage. „Wir haben im Spielaufbau haarsträubende Fehler gemacht. Es ist egal, ob man in der Vorrunde super spielt. Man muss da sein, wenn es heißt: Butter bei die Fische! Und da ist uns der WSV voraus.“

Voraus war der WSV dann im Finale dem durch den Ausfall der verletzten Leistungsträger Tim Schättler und Jens Perne (Oberschenkelverhärtung) geschwächten TSV Ronsdorf um Längen. Trainer Michele Velardi: „Der Gegentreffer in der ersten Minute hat uns das Genick gebrochen. Unter dem Strich bin ich mit dem Turnier aber zufrieden.“ Regelrecht glücklich war er, als die Nachricht aus dem Krankenhaus kam, dass es sich bei Schättlers Verletzung „nur“ um eine schwere Prellung des Schultereckgelenks handelt. Er musste schon einen längeren Ausfall befürchten.