Handball: Große Enttäuschung für den Bergischen HC
In Coburg gab es für den entthronten Spitzenreiter mit 25:27 die erste Saisonniederlage.
Wuppertal. Mit einer dicken Enttäuschung endete die Auswärtspartie des Bergischen HC beim HSC Coburg. Der ehemalige Tabellenführer der 2.Handball-Bundesliga unterlag beim bis dahin noch punktlosen Krisenklub mit 25:27 (11:18) und wurde damit nach fünf erfolgreichen Pflichtspielsiegen zum Saisonauftakt wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.
"27 Gegentore gegen Coburg zu bekommen, das ist nicht dramatisch. Aber selbst nur 25 Tore zu werfen, entspricht nicht unserem Anspruch und Leistungsvermögen", kritisierte BHC-Trainer Raimo Wilde seine Kanoniere.
Konnte der Coach bislang aufgrund der Ausgeglichenheit des Kaders die Schwächephasen einzelner Akteure immer wieder kompensieren, so stach dieser Trumpf diesmal nicht. In den letzten zehn Minuten des ersten Durchgangs brockte sich der BHC einen Sieben-Tore-Rückstand ein, dem er nach dem Wechsel erfolglos hinterherlief.
Möglich gewesen wäre die Wende zwar durchaus, doch eine schlechte Trefferquote warf die Bergischen immer wieder zurück. Auch vom Siebenmeterpunkt schwächelten Jens Reinarz, Kristoffer Moen und Mathias Fuchs, die in den letzten 25 Minuten vier Strafwürfe nicht im HSC-Kasten unterbringen konnten.
Da nutzte es nichts, dass die Bergischen in der Schlussviertelstunde nur einen einzigen Gegentreffer zuließen. "Wir haben uns gegen die Niederlage gestemmt und richtig reingekniet, aber wenn man im Angriff so viele gute Gelegenheiten auslässt, kann man nicht gewinnen", ärgerte sich Wilde.
Und als sich Tim Henkel und Kristoffer Moen in den Schlussminuten auch noch zwei Zeitstrafen einhandelten, war die Hoffnung auf eine ähnliche Aufholjagd wie vor zwei Wochen in Eisenach dahin. Erfolgreichster Akteur der Gäste und derjenige mit der größten Leistungssteigerung nach der Pause war Kenneth Klev. Der Rückraumlinke war in den ersten 30 Minuten noch leer ausgegangen, traf dann nach dem Wechsel aber sieben Mal.
Eine kollektive Enttäuschung hingegen diesmal die Vorstellung auf dem rechten Flügel. Der zuletzt überragende Jiri Vitek erwischte einen rabenschwarzen Tag und auf der Rechtsaußenposition gab es zahlreiche Unsicherheiten. "Über die rechte Seite haben wir ohne Druck gespielt", analysierte Wilde, der gerne einen so durchschlagskräftigen Mann wie Coburgs zwölffachen Torschützen Johan Andersson in seinen Reihen gehabt hätte.