Handball: Miezen fahren die Krallen aus
Nach der 22:30-Niederlage gegen Trier steht der TV Beyeröhde kurz vor dem Abstieg.
Wuppertal. 22:30 - dieses Ergebnis leuchtete am Ende des Spiels auf der Anzeigtetafel in der Sporthalle Heckinghausen auf. Und mit dieser Niederlage gegen den Tabellenvierten DJK/MJC Trier dürften beim TV Beyeröhde gleichzeitig die (Bundesliga-) Lichter ausgegangen sein. Sechs Punkte Abstand zum rettenden 10. Platz bei fünf noch ausstehenden Spielen, davon vier gegen hochmotivierte Gegner, da dürften selbst Wundergläubige keine Hoffnung mehr haben. Trotzdem sahen die rund 300 Zuschauer (das ist nicht bundesligareif), dass der Aufsteiger aus Langerfeld von der Spielanlage her durchaus konkurrenzfähig ist. Vor allem im ersten Durchgang wurde trotz der Personalmisere in der Abwehr aufmerksam agiert, im Angriff flüssig und gefällig kombiniert, gekreuzt. Doch endeten viele einfallsreiche Spielzüge mit Abschlüssen in der Mitte, wo sich mit der hünenhaften Tedjana Nykytenko ein wahres Abwehrdenkmal positioniert hatte. Überhaupt waren die Trierer Miezen nicht zimperlich und fuhren bei Bedarf die Krallen aus. Hinzu kam, dass Gegenstöße leichtfertig und unkonzentriert vergeben oder von Außen so geworfen wurde, dass die aufmerksame Daniela Vogt halten konnte oder die Bälle ihr Ziel verfehlten. Die vergebenen Möglichkeiten machten es den mit der überragenden Torschützin Oxana Pal leichter, in Führung zu gehen und diese Zug um Zug auszubauen. Auf Beyeröhder Seite wurde die erkrankte Stammtorhüterin Inge Roelofs schmerzlich vermisst. Vanessa Beier, die zuletzt kaum Spielpraxis erhalten hatte und wegen ihrer Verletzung mit einer Schiene am Bein spielte, sowie die junge Tini Herrmann waren nur selten ein Rückhalt. Vor allem bei Pals Distanzwürfen waren sie ratlos. 11:14 stand es zur Pause, das ließ noch auf ein ähnliches Wunder wie gegen Buxtehude hoffen. Doch mit Schiedsrichtern, die jede fragliche Situation zu Ungunsten des TV Beyeröhde auslegten, war dies unmöglich. Dass Birute Stellbrink nach mehreren Fouls starke Knieprobleme hatte, nutzte Trier ebenso gnadenlos aus wie die sich am Ende häufenden technischen Fehler. So war das Schicksal des TVB schon im der 52. Minute nach einem unaufholbaren Neun-Tore-Rückstand besiegelt.