Hochsprung: Verliebter Finne erobert Herzen in Heckinghausen
Ein zufriedenes Fazit ziehen die Veranstalter des 23. Internationalen Springermeetings.
Wuppertal. Die jüngsten Rekorde und Bestleistungen haben das gute Renommee des Internationalen Springermeetings um den Hako-Cup aufgefrischt. Eine neue Weltjahresbestleistung, ein britischer und ein finnischer Rekord sowie ein neuer Meetingrekord im Stabhochsprung, zudem gelang so manchem Athleten die Norm für die WM in Doha. Kein Wunder also, dass Meeting-Direktor Lars Birger Hense nach dem Wettkampf beim anschließenden Büfett in den Katakomben der Heckinghauser Halle ein zufriedenes Fazit zog. "Wir haben absolute Spitzenleistungen gesehen, der Wahnsinn", sagte Hense. "Da weiß man, wofür man das alles getan hat."
Nach dem neuen Meetingrekord von Kate Dennison beim Stabhochsprung der Frauen (4,57 m) war Hense schon "happy" gewesen. Nach der neuen Weltjahresbestleistung im Hochsprung (2,32 m) durch den unbekannten Osku Torro fielen für ihn Weihnachten und Ostern auf einen Tag. Schließlich hatte auch Hense einen Anteil an dieser starken Leistung. Denn mit dem Finnen, der spät verpflichtet wurde, hatte Hense einen guten Riecher bewiesen.
Torro sprang im wahrsten Sinne des Wortes für einen verhinderten ägyptischen Athleten ein. Er hatte seinen Manager ganz bewusst beauftragt, für einen Start in Heckinghausen anzufragen. "Ich habe mir die Indoor-Listen der vergangen Jahre angeschaut und gesehen, dass zu diesem frühen Zeitpunkt des Jahres in Wuppertal immer gute Leistungen herauskamen. Ich hatte gleich ein gutes Gefühl, als ich die Halle betreten habe. Das ist der beste Wettkampf für mich, ich werde bestimmt im nächsten Jahr wiederkommen", sagte der Mann aus Jyväskylä, aus dem übrigens auch der bekannte ehemalige Skispringer Matti Nykänen stammt.
Und dann verriet Torro noch sein besonderes Erfolgsrezept. "Außer meinem Trainer und meiner Freundin hat diese Leistung niemand erwartet. Aber ich bin verliebt und werde dieses Jahr heiraten. Wenn man verliebt ist, springt es sich leichter", sagte Torro und schmunzelte.
Wie Torro kündigte auch Kate Dennison an, im nächsten Jahr wieder in Heckinghausen dabei sein zu wollen. Hense will sich für die 24.Auflage frühzeitig um beide Athleten bemühen, um dann noch mehr Zuschauer in die renovierte Heckinghauser Halle zu locken. "Ich bin mit der Zuschauerzahl von 600 zufrieden, das war besser als im vergangenen Jahr. Die Halle gibt sich in einem neuen Licht und war am Freitagabend ein Hexenkessel. Bis auf ein paar Kleinigkeiten gibt es also im nächsten Jahr nicht viel zu verändern", sagte Hense, der auch selbst als Verantwortlicher an Profil gewonnen hat.
Großen Spaß an der Veranstaltung hatte auch Hauptsponsor und Ex-BTV-Athlet Bernd Bigge, der nach einem Fußbruch noch gut zwei Monate im Rollstuhl sitzen muss. "Deshalb konnte ich auch nach dem Sprung über 2,32Meter nicht aufspringen. Das war natürlich das Highlight der Veranstaltung", sagte Bigge, der das Meeting seit Einführung des Stabhochsprungwettbewerbs vor zwölf Jahren unterstützt. Er hatte den Veranstaltern bereits vor einiger Zeit versprochen, das Meeting mindestens bis zur Jubiläumsausgabe im Jahre2012 zu sponsern.