Kaltlufthalle auf Küllenhahn als Chance für Schulen und Vereine
Fuhlrott-Gymnasium und Friedrich-Bayer-Realschule melden Bedarf an.
Der Begriff „Kaltluft-Sporthalle“ ist etwas sperrig und weckt zugige Assoziationen. Die dahinterstehende Idee könnte sich aber als Chance erweisen, am Schulzentrum Süd zusätzliche Angebote für den Schul- und Vereinssport zu schaffen. Zu dieser Einschätzung kamen Vertreter der Cronenberger Vereine, der beiden Schulen (Carl-Fuhlrott-Gymnasium und Friedrich-Bayer-Realschule) sowie Vertreter aus dem Sportausschuss, die sich am Dienstag zu einer Diskussionsveranstaltung getroffen hatten. Eingeladen hatten die Schulpflegschaften.
Derzeit gibt es am Schulzentrum zwei Dreifachsporthallen, in denen bis 17.30 Uhr Sportunterricht gegeben wird, erst danach können sie auch für den Vereinssport genutzt werden. Rund 2400 Schüler werden an den beiden Schulen unterrichtet, mit der geplanten Rückkehr des Carl-Fuhlrott-Gymnasiums zur neunjährigen Gymnasialzeit kommen allein für diese Schule rund 190 weitere Schüler hinzu. Eine zusätzliche Sporthalle gebe der Schule „mehr Spielräume“ bei der Unterrichtsgestaltung und erhöhe die Qualität des Unterrichts, betonte Schulleiter Reinold Mertens. Die „Kaltluft-Sporthalle“ könnte als preiswerte Variante da helfen.
Die Kosten würden vermutlich zwischen 600 000 und 900 000 Euro liegen. Das wäre deutlich weniger, als für eine Dreifachsporthalle aufgewendet werden müsste — die würde mehr als drei Millionen Euro kosten. Die Halle würde ohne Heizung und sanitäre Anlagen gebaut. Standort soll das Gummiplatz-Areal am Jung-Stilling-Weg sein, das in die Jahre gekommen ist und regelmäßig zugemüllt wird, weil es offenbar als Standort für abendliche Feiern genutzt wird. Um den Zutritt für Unbefugte zu verhindern, soll die Halle dann auch abgeschlossen werden.
Die Verantwortlichen der heimischen Vereine begrüßten die Idee einhellig, ein zusätzliches Sportangebot am Schulzentrum Süd zu schaffen. „Der Bedarf ist riesengroß“, sagte Volker Wichmann von der Cronenberger TG. Aufgrund der wenigen zur Verfügung stehenden Sporthallen müsse sein Verein bereits jetzt auf Standorte in anderen Stadtteilen ausweichen.
Auch die Vertreter aus dem Sportausschuss befürworteten die Initiative, zeigten sich aber skeptisch, dass die Stadt Mittel dafür bereitstellt. Im Schulentwicklungsplan sei festgelegt, dass vor allem im Osten der Stadt ein großer Bedarf an weiteren Hallen bestehe, sagte Ausschussmitglied Peter Hartwig (SPD). Die Cronenberger Initiative könnte nach seiner Ansicht nur über das Landesprogramm „Sportschule NRW“ gefördert werden. In Absprache mit den Vereinen soll nun geklärt werden, ob Fördermittel für das Vorhaben beantragt werden können.