Sport in Wuppertal Kanuten: München war eine Reise wert
Bei den Deutschen Meisterschaften taten sich die Wuppertaler Kanuten in NRW-Booten hervor. Timo Schröder holte im Einzel Medaillen.
Wuppertal. Die Olympia-Regatta-Bahn in Oberschleißheim ist im Kreis der Kanuten nicht sonderlich beliebt. „Das Wasser läuft nicht“, ist die Umschreibung dafür, dass das Paddeln dort offenbar anstrengender ist, als auf vielen anderen Bahnen. Bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften kamen noch teilweise schlechte Bedingungen durch Dauerregen und böigen Wind hinzu.
Trotzdem war die Fahrt nach München für 14 junge Kanuten der KSG Wuppertal eine Reise wert. Das ganze Jahr über hatte man auf diesen Saisonhöhepunkt hingearbeitet, und das zahlte sich dann auch in sechs Silber- und sechs Bronzemedaillen sowie weiteren guten Platzierungen aus. Besonders im Schüler- und Jugendbereich — hier mit dem überragenden Timo Schröder — scheint die KSG gut aufgestellt. Bei den Junioren, wo Wuppertals Triangulum-Preisträger Caspar Ehlert nicht für die NRW-Rennboote nominiert worden war, holte EM-Teilnehmer Thorben Eller für die KSG die Kohlen aus dem Feuer.
Jeweils schon früh um 7.15 Uhr fuhr der erste Kleinbus der Wuppertaler vom Mannschaftshotel in Moosinning zur Regatta-Bahn. Meist gegen 8.30 Uhr folgte dann der zweite mit den am jeweiligen Tag erst später startenden Athleten. „Die Unterbringung war erstklassig, die Organisation für die sieben Tage haben wir gut hinbekommen“, sagte Hans-Martin Röse, der mit Trainer Enno Aufdemkamp, dem KSG-Vorsitzenden Georg Ruemker und Sportwart Michael Faulstich die Wuppertaler Athleten betreute.
Bei den Schülern A machten vor allem die erst 13-jährigen Niels Raeder und Leonhard Joest mit ihrer kämpferischen Leistung dem Betreuerteam Freude. Schrammten sie über 500 Meter im Canadier-Zweier und im Vierer mit Moritz Hasenack und Leo Korn als Vierte und Fünfte nur knapp an einer Medaille vorbei, erkämpften sie sich über die 2000-Meter-Langstrecke die Silbermedaille. Im von Michael Faulstich gesteuerten 8er-NRW-Boot wurden Raeder, Joest und Hasenack zudem mit ihren Bochumer Kollegen Fünfte über 500 Meter.
Die einzigen Einzelmedaillen konnte sich der 16-jährige Timo Schröder sichern, der in der Jugend über 200, 500, und 1000 Meter jeweils Dritter wurde und im abschließenden 5000-Meter-Langstreckenrennen sogar als Favorit galt. Doch dort konnte er den Karlsruher Tim Bechthold nicht abschütteln und musste sich mit dem guten zweiten Platz begnügen. Weitere Silbermedaillen holte der in Essen ein Sportgymnasium besuchende Schröder im Zweier mit dem Bochumer Nils Determann (500 und 1000 m) und im NRW-Vierer, in dem noch die Wuppertaler Lasse Ovarath und Maximilian Zöllner mitfuhren.
Overath, der im vergangenen Jahr noch bei der Jugend A einziger Goldmedaillengewinner der KSG gewesen war, überzeugte auch in seinem ersten Jugendjahr und erzielte im Zweier mit dem Bochumer David Bausche noch einen Dritten und zwei vierte Plätze über 1000, 500 und 5000 Meter.
Über 1000 Meter wurde Yannick Wienand im NRW-Boot mit dem Bochumer Fynn Deilmann Siebter.
Ganz hoch einzuschätzen war schließlich noch die Leistung von Junior Thorben Eller, der sich dafür empfohlen hatte, mit Nationalmannschaftsfahrer Aaron Wiedermann (Bochum) das Top-NRW-Boot zu fahren. Mit Wiedermann hatte einst auch Caspar Ehlert seine größten Erfolge gefeiert. Jetzt konnte sich Eller mit dem Schwerter der schier übermächtigen Konkurrenz aus Potsdam und Brandenburg erwehren. Platz drei über 1000 und Platz zwei über 200 Meter sprangen dabei heraus, dazu noch einmal Silber mit dem NRW-Vierer. Im Einer belegte Eller über 500 Meter Platz sieben, einen Rang vor Alexander Droste.