Bürgerbudget Lohn für die fleißigen Retter

Wuppertal · Die DLRG ist in Wuppertal sehr aktiv. Die 19 800 Euro aus dem Bürgerbudget helfen.

Die Strömungsretter der DLRG waren auch beim Wupperputz im Einsatz. Meist werden sie gerufen, wenn gefahr im Verzug ist.

Foto: Fries, Stefan (fri)

Tue Gutes und rede darüber. Nach diesem Motto hatte sich die DLRG Wuppertal um Mittel aus dem Bürgerbudget 2019 beworben, kam in die Endauswahl und konnte sich beim abschließenden Online-Voting auf Platz zwei der fünf prämierten Projekte behaupten. Der Lohn: Demnächst 19 800 Euro für die Ausrüstung der speziell ausgebildeten Strömungsretter und für einheitliche Bekleidung der Übungsleiter bei der Schwimmausbildung.

Mit dem Slogan „wir retten Leben und helfen beim Schwimmen lernen“, hatte die DLRG ihre Bewerbung um einen Teil der 165 000 Euro, die in diesem Jahr an fünf Projekte ausgeschüttet werden, überschrieben. Die Idee, mitzumachen, hatte die stellvertretende Bezirksleiterin Christiane Sippel, die sich ständig um Zuschüsse für die wertvolle ehrenamtliche, aber auch kostspielige Arbeit der DLRG Wuppertal bemüht. Aus den Beiträgen der gut 2000 Mitglieder und Einsatzentschädigungen allein sei das nicht zu stemmen. „Wir sind alle Ehrenamtler und opfern unsere Freizeit, dann greifen die Mitglieder teilweise noch selbst in die Tasche“, sagt Sippel. Allein eine Ausrüstung für einen der speziell ausgebildeten Strömungsretter koste 3000 Euro. Mit seinen Strömungsrettern und Bootsgruppen ist die DLRG Teil der Wasserrettungszüge NRW. Bezahlt wird aber nur pro Einsatz.

Einsatz in der Wupper
nach Sturm im März

Den letzten großen in der Wupper hat es laut Einsatzleiter André Köther im März gegeben, als nach einem Sturm bei Hochwasser nach einer Person gesucht wurde, die laut einer Beobachtung möglichweise von der Wupper an der Hünefeldstraße mitgerissen worden sei. Köther: „Wir haben die kompletten fünf Kilometer bis Buchenhofen abgesucht, ohne etwas zu finden.“ Das sei ein Kraftakt gewesen, da die Wupper schon bei niedrigeren Wasserständen als einer der am schnellsten fließenden deutschen Mittelgebirgsflüsse gilt. Zudem gebe es im Stadtgebiet an den gemauerten Ufern kaum Ausstiegsmöglichkeiten.

Kürzlich sei noch ein neues Boot mit geringem Tiefgang und Rollen für die Strömungsretter angeschafft worden, und auch die Tatsache, dass der normale Führerschein nur noch für Fahrzeuge bis zu einem Gewicht von 3,5 Tonnen gelte und deshalb für Führerscheinneulinge noch eine Zusatzausbildung nötig sei, um die DLRG-Fahrzeuge zu bewegen, habe Kosten verursacht, so Christiane Sippel.

So sei sie auf die Idee gekommen, sich um Mittel aus dem Bürgerbudget zu bewerben. „Ich hätte da sicher auch noch mehr als die 19 800 Euro beantragen können, die wir für die Ausrüstung der Strömungsretter und die einheitliche Kleidung für unsere Schwimmübungsleiter, angegeben haben. Aber wir wollen ja bescheiden sein und freuen uns über jede Hilfe“, fügt Sippel an.

Ausgezahlt habe sich, dass man die Mitglieder beim abschließenden Voting gut habe mobilisieren können. Sippel: „Das war auch gut für unseren Zusammenhalt. Um ihre Arbeit in Wuppertal vorzustellen, ist die DLRG neben der Schwimmausbildung auch regelmäßig bei großen Veranstaltungen präsent, sei es als Sicherung beim Sport - etwa bei Regatten auf dem Beyenburger Stausee -, beim Fest der Junior Uni oder beim Ronsdorfer Weinfest. Außerdem hat sie in Wuppertal bereits mehrfach Deutsche Meisterschaften im Rettungsschwimmen ausgerichtet. Die Abstimmung zum Bürgerbudget zeigte nun zusätzlich, wie aktiv die Ortsgruppe ist.

Auch deshalb konnte Clara Utsch von der Stabsstelle Bürgerbeteiligung und Bürgerengagment bei der Stadt zufrieden feststellen, dass die Beteiligung bei der Abstimmung zum Bürgerbüdget, das seit 2017 verteilt wird, noch nie so groß gewesen sei.

(gh)