Bürgerbudget Vier stadtweite Bürgerbudget-Projekte
Insgesamt 30 Ideen sind in der Finalrunde, ab 4. September sind Bürger gefragt.
Viele Vorschläge für die Verwendung des Bürgerbudgets sind in den Stadtteilen verortet. Einige beziehen sich aber auf die ganze Stadt. Vier Ideen davon haben es in die Finalrunde geschaftt:
Blühwiesen und Insektenhotels Blühende Wiesen sollen auf Brachen und Verkehrsinseln überall in der Stadt Nahrung für Insekten bieten. Diese Hälfte des Vorschlags hat die Verwaltung abgelehnt: „Eine dauerhafte Blumenwiese kann auf den schweren Wuppertaler Böden nicht etabliert werden. Hierfür müsste ein (kostenaufwändiger) Bodenaustausch erfolgen.“ Die Idee hat aber noch einen zweiten Teil: Insektenhotels, die den kleinen Tieren Nistplätze bieten. Diese könnten von Paten gepflegt werden. Das hält die Verwaltung „im halböffentlichen Raum“ für realisierbar, etwa auf dem Gelände von Schulen oder Kitas, um sie vor Vandalismus zu schützen. Ein vom Naturschutzbund Nabu empfohlenes Insektenhotel koste rund 130 Euro. Die Verwaltung schlägt vor, insgesant 1500 Euro insgesamt zur Verfügung zu stellen.
Wuppertal Greeter sind Menschen, die Besucher der Stadt ehrenamtlich mit auf einen Spaziergang nehmen und ihnen Wuppertal vorstellen. Schon in zwölf deutschen Städten existiert ein solches Angebot, zusammengeschlossen haben sich die Organisatoren im Deutschland-Greeter e.V. Das Geld des Bürgerbudgets soll als Starthilfe Flyer, eine Internetseite und die Mitgliedschaft im Greeter-Verband finanzieren. Die Ideengeber wollen selbst die Organisation übernehmen, das Projekt bekannt machen und später über Spenden finanzieren. Die Verwaltung schätzt die Kosten für Werbematerial und Vereinsgründung auf 1200 Euro.
Wasserretter Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) schlägt vor, die Persönliche Schutz-Ausrüstung (PSA) für acht Strömungs- und acht Wasserretter zu finanzieren, die ehrenamtlich in die örtliche Gefahrenabwehr der Stadt integriert sind und zum Beispiel nach vermissten Personen in der Wupper suchen können. Ihre Ausrüstung müssen sie bisher aus eigener Tasche zahlen. Der Verein wünscht sich zudem, dass er seinen 30 Ausbildern T-Shirts und Shorts stellen kann, um deren ehrenamtliches Engagement zu unterstützen. Sie bringen zum Beispiel Kindern das Schwimmen bei. 19 800 Euro werden dafür gebraucht.
Boule-Plätze Schön gelegene und gut zu erreichende Boule-Plätze in möglichst vielen Stadtteilen ist die vierte stadtweite Idee. Einige bestehende Plätze lägen ungünstig, es gebe Verkehrslärm und schlechte Luft, kritisieren die Ideengeber. Für sie wären zudem Toiletten oder ein Bistro in der Nähe schön. Sie schlagen Toelleturm und Norpark als Standorte vor. Die Stadtverwaltung hält Standorte im Umfeld öffentlicher Einrichtungen für sinnvoll, zum Beispiel an der „Offenen Tür Vohwinkel“ oder am Spielplatz Neuenhaus/Wilhelmring. Ein Bouleplatz kostet etwa 10 000 Euro. Die Verwaltung veranschlagt daher 20 000 Euro.
Bei der Wahlparty am 4. September in der Citykirche Elberfeld oder anschließend online bis 18. September können Bürger abstimmen, welche Projekte mit dem Bürgerbudget verwirklicht werden sollen.