Bergischer Sport Miguel Lopez Torres knipst auch ohne Sommer-Vorbereitung

Remscheid · Mit 37 Jahren trifft der Vollblutfußballer für A-Kreisligist TS Struck am laufenden Band. Zuletzt trumpfte er mit einem Zwölferpack auf.

Von seinem Torjägerinstinkt hat Miguel Lopez Torres in den vielen Jahren nichts eingebüßt. Auch für A-Kreisligist TS Struck trifft er am laufenden Band.

Foto: Holger Battefeld

Er hat in Cronenberg gespielt, auch beim WSV, beim FC Remscheid, TuRU Düsseldorf, Union Solingen und den Sportfreunden Baumberg. Seit fast zwei Jahrzehnten im Seniorenbereich verbreitet Miguel Lopez Torres in den Strafräumen der Region Angst und Schrecken und wurde in Landes- und Verbandsliga Torschützenkönig. Aber zwölf Treffer in einem Spiel? Darauf musste der Remscheider mit spanischen Wurzeln bis vor wenigen Tagen warten. Für A-Kreisligist TS Struck machte er bei Aufsteiger TuRa Süd das Dutzend voll und krönte beim 19:0 einen außergewöhnlichen Monat.

23 seiner 26 Saisontore erzielte der Stürmer in sechs Spielen

Insgesamt 23 seiner 26 bisherigen Saisontore erzielte der Vollblutstürmer in den sechs Spielen im September. Dazu gehörte auch, dass er Bezirksligist VfB Marathon fast im Alleingang aus dem Kreispokal schoss. Beim 5:1-Erfolg schnürte Lopez Torres einen Viererpack und markierte dabei einen Treffer mit Seltenheitswert. „Ein Tor von außerhalb des Strafraums – davon habe ich in meiner Karriere nicht viele gemacht“, erzählt er lächelnd.

Aus beruflichen Gründen tritt
er mit dem Fußball kürzer

Im Spätherbst seiner erfolgreichen Zeit als Fußballer kickt er nur noch in der Kreisliga A, was mehrere Gründe hat. Einer davon ist seine berufliche Situation, die dem Angestellten der Böker Manufaktur in Solingen einen höheren Trainingsaufwand nicht mehr ermöglicht. Außerdem – für ihn beinahe noch wichtiger – schätzt er es sehr, wieder mit seinen Kumpels aus frühester Kindheit auf dem Platz zu stehen. Wie mit Marcel Polgar oder den Georgakis-Brüdern Kostas und Georgios. „Das ist für mich mit der entscheidende Punkt“, sagt Lopez Torres, dessen Bruder Toni zudem als Co-Trainer fungiert.

Beim WSV einst wegen magelnder Trainingsmoral angeeckt

Dass der 37-Jährige auch in Struck nicht zu den Trainings-Weltmeistern gehört und beispielsweise in der Vorbereitung stets „wichtigere Termine“ Priorität haben oder ausgerechnet in diese Zeit sein Urlaub fällt, war kein Grund für seinen für viele überraschenden Wechsel vor anderthalb Jahren von Oberligist Baumberg in die Kreisliga A. „Das habe ich immer so gehandhabt“, erzählt Lopez Torres schmunzelnd, „die Vorbereitung habe ich nie wirklich mitgemacht.“ Einmal wäre ihm das allerdings fast zum Verhängnis geworden. „Beim WSV wollten sie mich damals deswegen rausschmeißen“, erinnert er sich. Dabei sei es für ihn, der in seiner langen Karriere von schwereren Verletzungen verschont geblieben ist, vollkommen normal. „Als Stürmer mache ich doch viel mehr mit dem Auge.“