Paddelspaß kommt riesig an

Beim Feriensport der Stadt sind die Kurse auf dem Stausee stets gut gebucht. 22 Kinder sammeln in dieser Woche beim VfK Bootserfahrung.

Foto: G. Bartsch

Sommer, Sonne, Wasser und Sportspaß — am Beyenburger Stausee gibt es das in diesen Ferienwochen in Hülle und Fülle. Und so ist es kein Wunder, dass die Paddelkurse im Rahmen des Kinderferiensports der Stadt auch in diesem Jahr wieder stark nachgefragt sind. Das erste von sechs Camps startete in dieser Woche beim VfK Wuppertal und ist mit 22 Kindern zwischen acht und zwölf Jahren restlos ausgebucht.

Ganz schön schweißtreibend auch für die beiden Trainer Maximiliane Droste, Linus Schröder und Assistentin Norea Eller — allesamt selbst Asse im Kanurennsport. Hier kommt es aber zunächst einmal nicht auf Geschwindigkeit an, sondern darauf, die Rasselbande im Boot und bei Laune zu halten. Voraussetzung zur Teilnahme ist, dass alle mindestens das Bronzeabzeichen haben, also schwimmen können. Zusätzlich sorgen Schwimmwesten für Sicherheit, denn ausgeschlossen ist natürlich nicht, dass jemand ins erfrischend kühle Nass des Beyenburger Stausees fällt — teilweise von den Kindern sogar erwünscht.

Eigentlich soll man sich beim Kanuklettern — alle Boote werden dazu auf dem Wasser aneinander gelegt - ja auf den Booten halten. Die Idee: zwei Paddler tauschen möglichst schnell und trocken die Plätze. Aber während Luna elegant über die Bugspitzen tänzelt, scheint bei Jaroslaw, der ein oder andere Fehltritt durchaus nicht unwillkommen, bis er schließlich mal ganz im Wasser landet. Begleitet vom Gelächter der Übrigen.

„Wer will jetzt noch klettern“, fragt Maxi Droste - und sofort schnellen viele Finger in die Höhe. Inzwischen sind alle in den Booten so sicher, dass es keine Ängste mehr gibt. Marie (8) fährt allerdings noch am liebsten im Wandercanadier mit fünf Paddlern oder lässt sich von jemandem im Einer-Kajak huckepack nehmen. „Wenn ich selbst im Kajak fahre, drehe ich mich immer“, sagt sie lachend.

Möglichst geradeaus fahren gehörte am Montag zu den ersten Lektionen. Es ist gar nicht so einfach, auf beide Schaufeln des Doppelpaddels gleich viel Druck zu geben und sanft zu korrigieren, wenn das Boot aus der Richtung zu laufen droht.

Da haben natürlich diejenigen Vorteile, die im Vorjahr schon dabeigewesen sind. Sie sind aber deutlich in der Minderzahl. Mehr als die Hälfte hat vorher noch nie in einem Kajak gesessen. Die Anziehungskraft dieses Wassersports und auch des Stausees ist groß. Die Teilnehmer kommen aus allen Teilen der Stadt, selbst aus dem weiter entfernten Cronenberg, wie Alex, der die Grundschule Hütter Busch besucht und Judo und Fußball zu seinen Lieblingssportarten zählt.

Bei Spiel und Spaß vergeht die Zeit bis zur Mittagspause recht schnell. Um 12 Uhr steuert Maxi Droste - dann per Auto — die Kantine des nahe gelegenen Erfurt-Werks an, um dort für alle das Essen zu holen. Kraft und Energietanken ist angesagt, „denn am Nachmittag wollen wir mal wupperaufwärts paddeln“, verrät Linus Schröder. Vom VfK-Bootshaus aus sind das bis zu zwei Kilometer und natürlich ist es für alle spannend, auch mal auf dem engen Fluss zu fahren. „Wir probieren in der Woche auch alle anderen Fahrzeuge hier aus. Wir sind schon Drachenboot gefahren und haben die Kinder auch Versuche im wackligen Canadier machen lassen“, sagt Schröder und ergänzt lachend: „Schließlich soll ja möglichst auch für den Kanurennsport etwas herauskommen, wir sind ja Landesstützpunkt Canadier.“ Nicht wenige der heutigen KSG-Asse haben einst über den Feriensport Blut geleckt. Schröders Schwester Fiona etwa oder auch Timo Schröder, der gerade mit Norea Ellers Bruder Thorben bei der Junioren-EM gefahren ist. Eine Schatzsuche auf dem Wasser bildet am Freitag den spaßigen Abschluss der Paddelwoche — und vielleicht bleibt ja auch für die Vereine der Kanusportgemeinschaft der ein oder andere sportliche Schatz übrig.