RSC: Jordi Molet ist der WZ-Sportler der Woche

Jordi Molet kommt beim RSC Cronenberg so richtig in Fahrt, nicht nur wegen seiner zuletzt fünf Treffer.

Foto: Bartsch/Fries

Wuppertal. Zweimal flach ins Netz, einmal in den rechten Winkel, einmal in den linken, dann mit einem Bauerntrick ums Tor herum — spätestens seit Samstag ist Jordi Molet, spanischer Rollhockey-Crack des RSC Cronenberg, für die ERG Iserlohn ein Schreckgespenst. Fünf Tore hatte er dem Favoriten beim 6:5 im ersten Play-off-Habfinalspiel um die Meisterschaft eingeschenkt. Klar, dass er Samstag im zweiten in Iserlohn (15.30 Uhr) im Fokus stehen wird. Einen Sieg braucht der RSC zum Finaleinzug.

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„Alles ist möglich“, sagt der Spanier dazu augenzwinkernd. Der Spaß am Rollhockey sprüht ihm auch mit 37 Jahren noch aus den Augen. Hat er denn einen Plan, wenn er wie zuletzt so traumhaft sicher zu Penaltys und Direkten antritt? „Nein, ich gucke, was der Torhüter macht und mache dann das andere“, erklärt er seine Theorie, die in der Praxis so viel Erfahrung voraussetzt.

Die besitzt Molet, der vielfacher spanischer Nationalspieler ist und mit dem spanischen Spitzenclub Reus Deportiu Meister und Champions-League-Sieger wurde. Als er im Januar 2013 mit Reus zum Europapokalspiel in Cronenberg war, da war es noch ein Flachs mit dem spanisch sprechenden RSCer Martin Schmahl, als der sagte: „Komm doch zu uns.“

Im Sommer war der Wechsel dann in der Tat perfekt. „Ich habe in Reus keinen Vertrag mehr bekommen — und bei einem kleineren Club in Spanien zu spielen, hatte ich keine Lust“, erklärte Molet. Nur Ehefrau Silvia und Tochter Charlotte fehlen ihm sehr in Deutschland. Sie sind in Spanien geblieben, weil Silvia eine gute Stelle bei einer Bank hat.

Ob beide vielleicht im Herbst nachkommen? „Möglich“, sagt Molet wieder. Er kann sich jedenfalls gut vorstellen, länger hierzubleiben. Ursprünglich war er sogar als Nachfolger des im Sommer scheidenden Trainers Sven Steup vorgesehen.

„Ich spiele aber gerne noch selbst“, sagt Molet lächelnd. Seine Erfahrung gibt er bereits jetzt als Trainer an die U 15 und U 17 des RSC weiter. „Am Anfang habe ich viel aufgemalt, jetzt verstehen sie mich immer besser“, berichtet Molet. Sein Deutsch ist nach einem Kurs und durch den täglichen Umgang mit Kollegen in der Firma Vaupel, wo er als Aushilfe in der Werkstatt arbeitet, schon recht gut gewerden. Heute gegen Iserloh will er allerdings am liebsten wieder Tore sprechen lassen.