Schramm bleibt Tenniskönig, Bornefeld ist die neue Königin
Gute Bekannte und einige neue Gesichter gibt es in den Siegerlisten der 22. Wuppertaler Titelkämpfe.
Einige neue Namen stehen auf der Siegerliste der 22. Wuppertaler Stadtmeisterschaften im Hallentennis, die am Wochenende mit den Finalspielen zu Ende gingen. Jutta Bornefeld (SV Bayer) heißt Wuppertals neue „Tennis-Königin“, die gestern im Einzel ebenso gewann wie am Samstag zusammen mit ihrer Clubkameradin Stefanie Kubetta im Doppel. Und bei den Herren muss man sich trotz der knappen 4:6, 4:6-Niederlage gegen den Abonnementsmeister Matthias Schramm den Namen Till Maßmann (Blau-Weiß Ronsdorf) merken, sorgte er doch dafür, dass das „Denkmal“ gehörig ins Wanken geriet.
Jutta Bornefeld, die 23 Jahre alte Studentin der Biologie und der Sportwissenschaften, ist nur 1,63 Meter groß und 55 Kilogramm schwer, doch bis unter die Haarspitzen voller Energie und Siegeswillen. Ihr Pech nur, dass sie mit der 17 Jahre alten Linkshänderin Roberta Dell’Anno (Blau-Schwarz Düsseldorf) auf eine „Schwester im Geiste“ traf. Beide Temperamentsbündel lieferten sich zweieinhalb Stunden lang ein Grundlinien-Duell voller Tempo. War der erste Satz (6:3 für Bornefeld) noch von diversen Breaks geprägt, so ergab sich im zweiten Durchgang in zehn von zwölf Spielen der nervenaufreibende und zeitraubende „Einstand“ und am Ende ein 7:5 für die kleine Düsseldorferin. Im entscheidenden dritten Satz hatte die konditionsstarke Jutta Bornefeld dann das bessere Ende für sich und gewann klar mit 6:2.
Im Herren-Finale war der 26 Jahre alte Chemie-Student Till Maßmann (BWRo) krasser Außenseiter gegen Matthias Schramm, der im Halbfinale klar gegen Bastian Cornelius (Gold-Weiß) gewonnen hatte. Und mit der Unbekümmertheit seines fröhlichen Naturells spielte der Ronsdorfer auch auf. Immer wieder gelangen ihm gegen den 30 Jahre alten Schramm Schläge, die ihn offensichtlich selbst verwunderten und ihm auch mehrfach die Führung brachten. Sichtlich genervt, misslangen dem Favoriten auch einige Dinge, die er sonst im Schlaf beherrscht. Entscheidend für den Gewinn des ersten Satzes war ein Break beim Stande von 3:3. 6:4 hieß es am Ende, und so war auch das Ergebnis des zweiten Durchgangs, in dem Schramm alle Register ziehen musste und das begeisterte Publikum mit Stops und Lobs verblüffte. Eine fröhliche Miene am Ende auch bei Till Maßmann, der am Vortag den hoch eingeschätzten Jan Koch (SV Bayer) in zwei Sätzen überraschend besiegt hatte.
Jörg Harmus (BWE) stellte bei den Herren 30 seine kämpferischen Fähigkeiten unter Beweis, drückte gegen Jann Merx (Solinger TB) aufs Tempo und gewann unter erheblichem Beifall seiner Fans deutlich 6:2 und 6:4.
Großartig auch das Finale der Damen 40 zwischen der Linkshänderin Nicola Schwerter- Kieczka (Blau-Weiß Ronsdorf) und der an Nummer eins gesetzten Niederrheinliga-Spielerin Juliane Drees (Wuppertaler TC). Nach einem knappen 7:5 im ersten Satz schien Schwerter-Kieczka stärker an ihre Fähigkeiten zu glauben. Sie riskierte mehr, holte einen Punkt sogar nach 0:40-Rückstand und gewann 6:3.
Peter König (Grün-Weiß Elberfeld) machte seinem Namen mit den Titeln im Einzel und Doppel alle Ehre, brauchte im Finale der Herren 65 gegen seinen Vereinskameraden Jochen Singhoff allerdings drei Sätze, um wieder mal Stadtmeister zu werden. „Wie oft schon? Ich weiß es wirklich nicht“, versicherte der „Tennis-König“ glaubwürdig.