Sportklettern Speedkönigin Franziska Ritter ist nach Platz drei bei WM noch hungrig

Wuppertal/Dallas · Das 19 Jahre alte Kletter-Ass aus Wuppertal kommt nach Krankheit und verpasster EM-Teilnahme wieder in Form. Sie hat für dieses Jahr noch viel vor.

Bis zum Halbfinale gewann Franziska Ritter in Dallas alle Duelle.

Foto: Janson Chang/Jason Chang

Dass sie, wie berichtete, krankheitsbedingt auf einen Start bei den Europameisterschaften in München verzichten musste, hat Speedkönigin Franziska Ritter offenbar gut kompensiert. Das 19 Jahre alte Kletter-Ass aus Wuppertal konnte anschließend bei der Junioren-WM in Dallas seinen Titel aus dem Vorjahr zwar nicht verteidigen, Platz drei war aber angesichts der Umstände aller Ehren Wert. Und obwohl sie aufgrund des zweiwöchigen Trainingsrückstands noch nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte war, steigerte sie sich in Dallas von Runde zu Runde und kletterte im Halbfinale gegen die spätere Weltmeisterin Beatrice Colli in 7,6 Sekunden recht knapp an ihre persönliche Bestleistung von 7,32 (gleichzeitig Deutscher Rekord) heran, scheiterte im direkten Duell nur hauchdünn. Dass ihre Freundin und härteste deutsche Konkurrentin Nuria Brockfeld die Silbermedaille holte, freute Franziska Ritter und tröstete sie zumindest ein bisschen.

Viel Zeit, um darüber zu grübeln bleibt für die Wuppertalerin, die seit diesem Jahr aufgrund der besseren Unterstützung durch die Sportstadt Düsseldorf für die DAV-Sektion Düsseldorf klettert, ohnehin nicht. An diesem Wochenende fliegt sie zum Weltcup der Frauen nach Edinburgh, zwei Wochen später zum Weltcup-Finale nach Djakarta. „Das wird sicher sehr aufregend. Die Indonesier dominieren weltweit die Speedszene, und ich bin schon gespannt, wie das dort vor Ort aussieht“, sagt die Studentin des Verkehrsingenieurswesens an der Uni-Wuppertal. Ihr Studium hat sie dem Sport derzeit untergeordnet. „Vielleicht kann ich im Wintersemester einige Kurse belegen“, sagt Franziska Ritter, die sich zuvor zum Abschluss des Wettkampfjahrs bei den Deutschen Meisterschaften in Ulm aber noch die erneute Titelverteidigung bei den Damen vorgenommen hat. Es wäre die vierte in Folge. „Ich hoffe, dass ich mich in den noch ausstehenden Wettkämpfen noch einmal steigern kann“, so Ritter. Nach ihrer fast zweiwöchigen Zwangspause ist sie inzwischen wieder voll im Training, das sie meist in der Speedhalle in Hilden absolviert. Gespannt ist sie allerdings schon, erstmals die neue Speedwand an ihrer Heimhalle im Rauental unter die Finger zu bekommen, wo das DAV Wuppertal gerade den Außenbereich in großem Umfang aufwertet. „An der Speedwand sind die Griffe noch nicht geschraubt, wenn es so weit ist, werde ich das gern ausprobieren“, so Ritter. gh