Starallüren sind Daniel Walter fremd
Der Center des Barmer TV ist der beste Scorer der 2. Basketball-Regionalliga und zieht sein Team mit, auch wenn es derzeit nicht läuft.
Wenn die Basketballer des Barmer TV in der 2. Regionalliga auflaufen, ist Daniel Walter oft allein eine Show für sich. Mehr als 30 Punkte hat der 2,02 Meter große Center im Schnitt in den bisher elf Spielen dieser Saison erzielt, ist damit der beste Scorer der Liga. Zum Sieg hat das seiner Mannschaft leider erst viermal verholfen. Zuletzt bei der SG Sechtem verloren die Barmer — allerdings stark dezimiert — mit 78:87, obwohl Walter sogar 38 Zähler beisteuern konnte.
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Das frustriert, doch auch in der Niederlage zeigt sich Walter, der dem BTV schon in der sechsten Saison die Treue hält, als großer Sportsmann. „Selbst wenn es nicht läuft, kämpft Daniel bis zum Umfallen“, bescheinigt sein Trainer Matthias Morawetz seinem mit Abstand besten Spieler einen astreinen Charakter. Starallüren sind dem 28-Jährigen völlig fremd, auch wenn jeder weiß, dass Walter locker höher spielen könnte.
Seine Qualität liegt auf der Hand. Auch unter dem eigenen Korb holt er viele Rebounds, ist trotz seiner Größe ungemein schnell und erzielt seinen Punkte weniger aus der klassischen Centerposition, sondern mehr als „Power-Forward“.
„Ich hatte auch andere Angebote, aber ich habe mich immer wieder für den BTV entschieden, weil ich mich hier zu Hause fühle“, sagt Walter, nennt seine Mitspieler „Freunde“. Nestwärme ist ihm sehr wichtig. Vor sechs Jahren hatte der damalige Trainer Joachim Wein ihn zum BTV gelotst. Unter ihm war Walter schon als junger Spieler in seinem Heimatverein SG Solingen in die 2. Regionalliga aufgestiegen. Wein hatte ihn dort in die erste Mannschaft hochgezogen, nachdem er schon als 16-Jähriger parallel zur Jugend in der Kreisliga und später in der Landesliga-Mannschaft der SG gespielt hatte. „Das war eine optimale Schule“, sagt Walter, der in der Jugend in der Regionalliga- und NRW-Liga und mit Zweitspielrecht bei Phönix-Hagen sogar in der U 19-Bundesliga aufgelaufen ist.
Zwischen der Solingen und Wuppertal lag für den Center noch ein Jahr bei den Velberts Baskets. Mit denen stieg er zwar aus der 2. in die erste Regionalliga auf, fühlte sich aber nicht wohl und erhörte deshalb den Ruf von Joachim Wein, der inzwischen beim BTV angeheuert hatte.
Auch mit dem ging es bekanntlich zwischendurch in die 1. Regionalliga. Jetzt will er alles tun, um sein aktuell auf einen Abstiegsplatz abgerutschtes Team zumindest in der 2. Regionalliga zu halten. „Viele Spiele haben wir ja nur knapp verloren. Der Fokus liegt jetzt auf dem Samstag gegen die RheinStars. Wir müssen zurück zu unseren Stärken finden“, sagt er und man nimmt ihm sofort ab, dass er ein kompletter Mannschaftsspieler ist. Bei der Reserve der Kölner wird es heute (16 Uhr) dennoch auch auf ihn wieder ankommen, und darauf, wie viele Pro-A-Spieler der Gegner einsetzt. Diese Herausforderung liebt er allerdings.