Schwimmen Die Brustschwimmer überraschen
Medaillenflut für Bayer zum Abschluss der Kurzbahn-DM. Nur ein Titel fehlt den Wuppertalern.
An den beiden letzten Wettkampftagen der Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Berlin zeigten die Schwimmer der SG Bayer noch einmal Top-Leistungen. Neunmal standen die Schützlinge von Trainer Michael Bryja in einem A-Finale und holten dabei einige Medaillen. In sehr guter Form präsentierte sich in der offenen Klasse Christian vom Lehn. Der 26-jährige zweimalige Olympiateilnehmer, der bereits zum Auftakt der Titelkämpfe über 100 m Brust Bronze gewonnen hatte, trumpfte auch über 50 m Brust auf und holte sich dort in 27,31 Sekunden seine zweite Bronzemedaille. Vom Lehn, der an den vier Tagen in der Hauptstadt mit zwölf Einzelstarts (Vorläufe und Finals), sowie drei Staffelstarts das umfangreichste Programm des neunköpfigen Bayer-Teams hatte, zeigte zu keiner Zeit Ermüdungserscheinungen. Über 100 m Lagen war er dann mit der schnellsten Vorlaufzeit von 54,55 Sekunden ins das A–Finale eingezogen, konnte sich dort aber nicht mehr steigern und wurde 54,90 Minuten Sechster. In seinen letzten Wettkampf über 100 m Schmetterling ging er als Vorlaufvierter ins Finale und belegte dort in 53,34 Sekunden Platz fünf. „Nach seiner langen Verletzungspause findet Christian inzwischen zu alter Stärke zurück. Man merkte ihm an, dass das viele Krafttraining der letzten Zeit Früchte trägt“, sagte Michael Bryja.
Eine sehr gute Leistung zeigte auch Jana Markgraf. Am dritten Tag stand sie im A-Finale über 200 m Lagen, dass sie als Achte in 2:17,95 Minuten beendete. Gegenüber dem Vorlauf steigerte sie sich um eine halbe Sekunde. Am letzten Tag konnte sich die 19-jährige für zwei weitere A-Finals qualifizieren. Über 100 m Lagen schlug sie als Achte in 1:04,15 Minuten an. Über 100 m Schmetterling wurde sie in 1:00,75 Minuten Siebte. In den Juniorenwertungen gewann Jana Markgraf insgesamt vier Medaillen (dreimal Silber über 100 und 200 m Schmetterling sowie 200 m Lagen sowie Bronze über 100 m Lagen). Über 50m Schmetterling wurde sie Vierte. „Für Jana ist es hier optimal gelaufen. Sie hat zu hundert Prozent abgeliefert, was abzuliefern war“, lobte Michael Bryja seinen Schützling.
Dass sie eine große Bereicherung für die SG Bayer ist, bewies Langstreckenspezialistin Lena-Marie Precht. Nach Platz fünf über 800 m Freistil, überzeugte sie auch mit der gleichen Platzierung über 1500 m Freistil in 16:21,37 Minuten. Über 400 m Freistil stand die 21-jährige im A-Finale, das sie in 4:12,12 Minuten als Sechste beendete.
Kühling und Willim steigern sich über 200 m Brust
Die größte Überraschung in der Bayer-Mannschaft war Alexander Kühling. Nach zwei B-Final-Teilnahmen über 100 m Brust (Platz zwei) und 50 m Brust (Platz eins), schaffte er über 200 m Brust in 2:10,83 Minuten, womit er seine bisherige Bestzeit um fünf Sekunden verbesserte, als Zweitschnellster der Vorläufe das A-Finale. In 2:09,45 Minuten gewann er dort Silber. Über die gleiche Strecke hatte in 02:11,18 Minuten Yannis Merlin Willim als Drittschnellster der Vorläufe das A-Finale erreicht.. Hiermit gewann der 19-jährige die Juniorenwertung. Im A–Finale der offenen Klasse steigerte er sich auf 02:09,67 Minuten und gewann hinter Alexander Kühling die Bronzemedaille. Der Jubel im Bayerlager kannte nach diesem Sensationsergebnis keine Grenzen. „Ich hatte schon im Vorfeld gesagt, dass unsere 200-m-Brustschwimmer für eine Überraschung gut sind. Das es aber so kommt, ist einfach unbeschreiblich“, freute sich Michael Bryja.
Nach einjähriger Wettkampfpause feierte in Berlin Alexander Konz ein großartiges Comeback. Über 100 m Lagen gewann der 19-jährige in 56,20 Minuten in der Juniorenwertung die Silbermedaille. Darüber hinaus stand er in je zwei B- (Platz 5 über 50 m Brust, Platz 6 über 100 m Lagen) - und C-Finals (Platz 5 über 50 m Freistil, Platz 8 über 50 m Rücken). Zu den positiven Überraschungen an der Spree gehörte auch Moritz Schaller. Nach seinem fünften Platz im A-Finale über 50 m Schmetterling, steigerte er im Vorlauf über 100 m Schmetterling seine persönliche Bestzeit um 1,5 Sekunden auf 53,90 Sekunden, womit er ins A-Finale einzog. Hier belegte der 18-jährige in 54,13 Platz acht.
Eine noch nicht verheilte Schulterverletzung machte in Berlin Emre Demirdas mehr zu schaffen als geglaubt. Seine beste Platzierung im C-Finale über 50 m Schmetterling mit Rang fünf in 24,47 war für den 18-jährigen das Maximum. Pechvogel im Bayer-Team war Vivien Selling, die aufgrund eines grippalen Infekts ihre Rennen über 100 m und 200 m Brust absagen musste. Lediglich über 50 m ging sie an den Start und schwamm mit großem Kampfgeist in 32,73 auf Platz drei des C-Finals. Mit dem Abschneiden der gesamten Mannschaft zeigte sich Trainer Michael Bryja hochzufrieden. „Alle haben geliefert was möglich war. Auf die hier gezeigten Leistungen können wir stolz sein, und ich freue mich darauf, mit diesem Team in den nächsten Jahren weiter arbeiten zu können“, so Michael Bryja.