Amateurfußball SV Bayer zeigt beim Nachbarn den großen Unterschied

Wuppertal · Im Kreisliga-Derby in Sonnborn wird der schwach gestartete Favorit seinem Anspruch gerecht und gewinnt mit 4:1.

Im Sonnborner Derby spielte der SV Bayer - hier mit Andi Seemann (l.) und Sebastian Jansen (r.) - seine Überlegenheit aus.

Foto: Bartsch,G. (b13)

Es war ein echtes Derby, das da am Sonntag in der Kreisliga A zwischen dem SC Sonnborn und dem SV Bayer im Sonnborner Hafen stieg. Die Sportplätze der Nachbarn aus dem Wuppertaler Westen liegen schließlich kaum 500 Meter auseinander. Dass mit den Sonnbornern der Bezirksliga-Absteiger den Aufstiegsfavoriten erwartete, sorgte für zusätzliche Brisanz, die der SV Bayer offenbar sehr gut verarbeitete. Durch einen verdienten 4:1 (3:1)-Sieg kletterte der Werksclub auf den sechsten Tabellenplatz, während der SC Sonnborn nach einem verheißungsvollen Start mit zwei Siegen beim TSV Union und gegen SV Heckinghausen und 11:1 Toren die dritte Heimniederlage in Folge kassierte.

Gegensätzlicher könnte die Entwicklung beider Mannschaften nicht sein, denn nachdem Bayer zu Saisonbeginn in drei Partien lediglich einen Punkt auf dem Konto hatte, folgten zuletzt vier Siege in der Liga. Beide Teams rangierten jedoch bereits sechs Punkte hinter Spitzenreiter Türkgücü Velbert und standen vor der Begegnung in der Pflicht, wollten sie den Abstand nicht noch anwachsen lassen. Die Statistik seit 2015 sprach eindeutig für den SC Sonnborn. Nur ein Remis in sechs Spielen stand beim SV Bayer auf der Habenseite. Doch das Team von Luciano Velardi ließ während der gesamten Spielzeit keine Zweifel aufkommen, dass es diesmal anders laufen würde. Das frühe 1:0 durch Niklas Nauß gab den Gästen Sicherheit, während die Elf von Patrick Stroms und Sascha Schulz (übrigens Ex-Bayer-Trainer) meistens hinterherlief. Velardi musste nach der Rotsperre von David Schättler umstellen und brachte zudem Luca Hackmann, der sich packende Duelle mit SC-Kapitän Yves-David Tshala lieferte, für Giovanni Buscaglia. Zu viele lange Bälle statt des gewohnt gepflegten Flachpassspiels brachten Velardi auf die Palme, doch das 2:0 durch Andreas Seemann versöhnte den Coach in der 27. Minute. Nicht dagegen der Anschlusstreffer der Gastgeber durch Mohammed Fersi nach schöner Vorarbeit von Burak Sipahi (30.).

Zwar tappte die Bayer-Elf im ersten Durchgang rund 20 Mal in die Abseitsfalle, doch nachdem Charisis Gkoutsikas aussichtsreich vergeben hatte, konterte Bayer eiskalt und vollstreckte durch Umut Satilmis (38.). „Wenn wir die Chancen besser ausspielen, wird das Ergebnis noch klarer“, spielte Velardi auf die vergebenen Großchancen der zweiten Hälfte an. Auch wenn das Bayer-Team phasenweise zu passiv agierte und die Sonnborner ermutigte, war der Sieg nie gefährdet. Das 4:1 neun Minuten vor dem Ende besorgte erneut Seemann. SC-Coach Stroms konstatierte: „Wir haben hochverdient verloren und nicht den Hauch einer Chance gehabt.“

(ryz)