Tanzen: Applaus statt guter Noten
2. Liga: Teams von PSV und ASV scheiden trotz des Heimvorteils aus.
Wuppertal. Lähmendes Entsetzen bei "Arabesque" vom ASV und "Carambolage" vom Ausrichter Polizei SV sowie ihren zahlreichen Fans unter den 800 Zuschauern in der Sporthalle Küllenhahn. Gerade hatte Turnierleiter Karl Sträter die acht unter den insgesamt zehn Teams genannt, die die Zwischenrunde erreicht hatten. Die beiden Wuppertaler Formationen waren nicht dabei und damit schon in der Vorrunde des ersten Wettkampfes der 2. Bundesliga ausgeschieden.
Offensichtlich auch dem fünfköpfigen Kampfgericht, das wohl kaum die sportliche Leistung bewertete, sondern das Motiv als zu heikel empfand. "Anders kann ich mir unser Ausscheiden nicht erklären", so Jana Trebels, die "Carambolage" seit seiner Gründung vor zehn Jahren angehört. Zweifellos reichten einige andere Teams weder mit ihrer Choreografie noch mit ihrem tänzerischen Ausdruck an die beiden ausgeschiedenen Wuppertaler Formationen heran, so dass unter weiten Teilen des Publikums großer Unmut über die Wertungsrichter herrschte.
ASV-Trainerin Bettina Brebeck erinnerte mit steinerner Miene daran, dass angesichts der nicht klar definierten Wertungsrichtlinien kaum eine Vorhersage über einen Turnierausgang möglich sei. "Wenn wir schlecht getanzt hätten, dann müsste man so eine Wertung akzeptieren. Aber unter diesen Umständen weiß ich nicht, was ich vor dem nächsten Wettkampf am 19. April in Cottbus verbessern soll", war ihr Kommentar, während Sabine Lindlar vom Aufsteiger PSV einräumte: "Perfekt ist man nie. Es gibt sicher einiges zu verbessern, aber die Frage ist, ob das Kampfgericht unsere Kür einfach nicht mochte." Sieger des Auftakts der 2. Bundesliga wurde "The Face" vom Tanzverein 90 Berlin vor der Boston Jazzdance-Company Düsseldorf und Fearless vom VfLWolfsburg.