Tennis Fenna Steveker steht im Nachwuchskader

Wuppertal · Das zwölfjährige Top-Tennis-Talent des SV Bayer Wuppertal eifert den Brüdern nach.

Fenna Steveker besticht durch ihre starke Physis.

Foto: Katja Zerck

Der Name Steveker ist nicht nur in der lokalen, sondern auch in der landesweiten Tennisszene bekannt. Dafür sorgten in der Vergangenheit die Brüder Piet (16) und Win (17) Steveker. Seit einiger Zeit macht nun auch ihre 12-jährige Schwester Fenna auf sich aufmerksam. So wurde ihre kontinuierliche Entwicklung gerade mit der Berufung in den Nachwuchskader 2 des Deutschen Tennisbundes (DTB) belohnt.

Schon früh war Fenna klar, dass sie Tennis spielen wollte. Anfangs wollte sie sich auf Mannschaftsspiele und wenige Turniere beschränken. So war Papa Wolfgang überrascht, dass die damals Siebenjährige auf einmal beim Mannschaftsspiel ihrer Brüder, Abfahrt 7 Uhr früh, zugucken wollte. Tatsächlich wuchsen ihr Interesse und Engagement ständig. Gefördert und unterstützt wird sie seitdem von SV-Bayer-Vereinstrainer Uwe Pfläging. Ihr Fleiß zahlte sich schnell aus: Turniersiege auf Club- und Bezirksebene bescherten Fenna im Alter von acht Jahren einen Platz im Bezirkstraining. Mit elf Jahren gewann sie mühelos die Bezirksmeisterschaften der U14. Seit eineinhalb Jahren ist sie Mitglied des TVN-Verbandskaders.

Turniersiege
am Fließband

Den ersten Achtungserfolg setzte sie bei einem gut besetzten Turnier im hessischen Bad Nauheim als Jahrgangsjüngere fort. Zu dem begleitete sie ihre Brüder. Mutter Katja schätzte, dass Fenna maximal zwei Runden gewinnen würde und hielt ihre Prognose bewusst zurück, als Fenna ihr im Auto ankündigte, dass sie das Turnier gewinnen würde – tatsächlich gelang ihr der Coup.

Seitdem geht die Entwicklung des für ihr Alter mit 1,68 m auffällig großen Mädchens steil bergauf. Binnen zweier Jahre verbesserte sie sich um neun von zehn möglichen Leistungsklassenstufen bis zur LK 14. Zudem konnte sie diverse Turniere gewinnen. Ihren bisher größten Erfolg stellte der Sieg bei einem U12-Einladungsturnier in Stuttgart im März dar. Im DTB-Ranking der Mädchen U 12 ist sie aktuell die Nummer 7, ist für das DTB-U12-Masters im ersten Quartal 2021 in Leipzig qualifiziert. So war es nicht überraschend, dass die Spielerin des SV Bayer Wuppertal im August zu einem Sichtungslehrgang des Jahrgangs 2008 im Bundesstützpunkt in Kamen eingeladen wurde. Jetzt folgte die Beförderung in den Nachwuchskader 2. Er bildet den Übergang zwischen dem Landeskader und dem Nachwuchskader 1 des DTB, auch als Bundeskader bekannt. Fenna erhält dadurch punktuelle Unterstützung in den Bereichen der Physiotherapie, sportmedizinische Beratung und Ernährungsberatung, Sportpsychologie und Laufbahnberatung. Dazu darf sie sich auf Lehrgänge mit den besten ihrer Altersklasse freuen und es besteht jederzeit die Chance, dass die 12-Jährige für die U12-Nationalmannschaft nominiert wird.

Toller Aufschlag und ein gutes Netzspiel stechen heraus

Bei einem Blick auf den Spielertyp Fenna Steveker sticht ihre physische Stärke heraus. Im Vergleich mit Gleichaltrigen macht sie oft den Unterschied durch ihre Aufschlag-Stärke und ihr sehr gutes Netzspiel. Diese Angriffslust bietet ihr viele Perspektiven, vor allem durch den Einsatz ihrer druckvollen Vorhand. Fragt man die Gymnasiastin (7. Klasse) nach ihrem Erfolgsrezept, verweist sie auf den Vergleich zu ihren Brüdern, „auf die sie sehr stolz sei“ und „ihren Ansporn, Win und Piet übertrumpfen zu wollen“. Ein wichtiger Baustein für den Erfolg ist laut Mutter Katja Zerck, dass „Fenna nie den Kopf in den Sand steckt und auch nach Niederlagen schnell wieder lachen kann und nach vorne schaut“. Verbandstrainer Björn Jacob lobt Fennas Charakterstärke: „Sie ist ein absoluter Teamplayer und Menschenfänger“. Vereinstrainer Uwe Pfläging ermöglichte Fenja im Frühjahr eine Zusammenarbeit mit Andreas Maurer, früher mal Doppelpartner von Boris Becker im Davis Cup. Einmal die Woche trainiert sie bei Maurer. Im Moment fällt dies Covid-19 zum Opfer. Obwohl Fenna bereits in jungen Jahren viel erreicht hat, ist es ihr in ihrer bescheidenen Art besonders wichtig „den Ball flach zu halten“.