Tennis-Stadtmeisterschaften: Mit Schlaghärte und Präzision
Wetterbedingt mussten die Finalspiele in die Hallen verlegt werden und wurden zum Wanderzirkus.
Wuppertal. Pünktlich um 10.15 Uhr, als die Finalisten der Wuppertaler Tennis-Stadtmeisterschaften beim Wuppertaler TC die ersten Bälle geschlagen hatten, fielen auch die ersten Regentropfen. Diese ließen die Plätze alsbald seifig werden, so dass die Spieler unter die Hallendächer an der Horather Schanze, im Tennispark Dönberg und im Rainbow Park flüchten mussten. Die Finalspiele 2011, ein Wanderzirkus.
In der offenen Damen-Klasse führte Janina Schlösser (SV Bayer) vor dem Gang in die Halle 4:1 gegen die Titelverteidigerin Lauren Wagenaar (NBV Velbert), fand sich auch zunächst besser zurecht und gewann dank beherzter Schläge und der Aufschlagschwäche von Laura Wagenaar 6:4.
Auch im zweiten Satz gab es großartige Ballwechsel, aber auch Breaks und Rebreaks am laufenden Band. Die Velberterin hatte mit 6:3 die Nase vorn, traf jedoch auch im dritten Durchgang auf erbitterten Widerstand und eine Gegnerin, die jedes Tempo mitgehen konnte. Dennoch hieß es am Ende 6:3 für Laura Wagenaar.
Ebenfalls in der Halle an der Horather Schanze gab es das mit Spannung erwartete Einzel der offenen Herren-Klasse, in dem es Titelverteidiger Vincent Wollweber (Blau-Weiß Elberfeld) mit Tobias Sprenger (TC Eigen-Stadtwald) zu tun hatte, der schon im Laufe der Woche gegen Bastian Glimpel (Gold-Weiß) und Jan Augustat (Gold-Weiß) jeweils über drei Sätze und je zweieinhalb strapaziöse Stunden gegangen war.
Noch schwerer hatte er es mit Vincent Wollweber, der am Vortag beim Halbfinale zur Untätigkeit verurteilt war, weil sein Gegner Bastian Cornelius (Gold-Weiß) wegen einer schmerzhaften Handverletzung nicht antreten konnte. Beide lieferten sich ein mitreißendes Spiel auf hohem Niveau, bei dem beide Partner gleichermaßen durch Schlaghärte und Präzision begeisterten.
Wollweber beendete den ersten Satz mit zwei krachenden Assen, doch im zweiten Durchgang hatte Sprenger im Tiebreak das bessere Ende für sich. Dann sah es für Wollweber, der in vielen Situationen zu waghalsig spielte, nicht gut aus. Doch nach einer 4:3-Führung entschied dann der größere Siegeswille für den 24 Jahre alten Wuppertaler.
In 16 Einzeldisziplinen fielen am Sonntag die Entscheidungen, wobei Christopher Topham, der seine Medenspiele für den SV Bayer bestreitet, in der B-Runde bei seinem 4:6, 6:4 und 6:3 gegen Leonhard Kirchel (TC Eigen-Stadtwald) erstmals sein Können aufbieten musste.
Bei den Herren 30 musste sich Jörg Schüller (SV Bayer), der die Halle gar nicht liebt, mit Platz zwei (4:6, 5:7) hinter Jens Hillenbach (BW Schwelm) begnügen. Auch Stefan Schwerter (BW Ronsdorf) musste bei den Herren 40 der Aufschlagstärke von Holger Schreck (GW Lennep) beim 4:6 und 1:6 Tribut zollen.
Bei den Damen 40 gab es einen souveränen 6:2, 6:1-Sieg der Nummer eins Sylvia Hüttemann (WTC) über ihre Vereinskameradin und Doppelpartnerin Birgit König.
Stark die Auftritte von Tim Brüninghaus (BTC) gegen Ulrich Leyer (BWE) bei den Herren 45 und Thomas Drees (WTC) gegen Volker Brinkhoff (Castrop) bei den Herren 50, die jeweils in zwei Sätzen gewannen. Grün-Weiß-Spieler Peter König (6:3, 7:6-Sieger gegen Hans Joachim Singhoff vom TC Schweinfurt) siegte erneut bei den Herren 65.
Über die Doppel werden in der morgigen Printausgabe (13. September) berichtet.