Top-Talent ist in Spanien gereift
Zehn Monate hat Max Thiel beim Club Pati Vic Rollhockey gespielt. Das wird dem 18-Jährigen bei seiner ersten Männer-EM helfen.
Vor drei Wochen erst ist Max Thiel nach zehn Monaten Spanien zurück nach Hause gekommen. Am Mittwoch heißt es für das 18-jährige Rollhockey-Talent des RSC Cronenberg schon wieder Tasche packen und ab nach Spanien. Wie berichtet, gehört er zum Aufgebot der Rollhockey-Nationalmanschaft, die vom 15. bis 21. Juli an der Europameisterschaft in La Coruna teilnimmt.
Der Sportler
der Woche
„Es hat mich schon überrascht, dass ich mitgenommen werde, aber ich freue mich riesig darauf“, versichert der Gymnasiast und seine strahlenden Augen unterstreichen das. Bundestrainer Jordi Molet, seit vier Jahren auch sein Trainer beim RSC Cronenberg, hat ihn zusammen mit zwei weiteren Talenten und fünf erfahrenen Feldspielern nominiert, nachdem er im Sichtungslehrgang von vorneherein Gas gegeben hatte. „Viele andere können sich nicht frei nehmen, und da nehme ich doch lieber Talente mit viel Potenzial mit, als Spieler jenseits der 30“, sagt Molet. An Max schätzt er besonders seine gute Technik und seinen unbedingten Willen.
An beidem konnte er in den vergangenen zehn Monaten auch in Spanien weiter arbeiten. Beim Club Pati Vic, dem zweitgrößten in Spanien, spielte er in der U 19 und der U 21, wurde katalanischer Meister und spanischer Vizemeister und durfte bei den Profis mittrainieren. „Das ist schon unglaublich professionell“, sagt Thiel, der in dieser Zeit auch sein Spanisch verbessern konnte. „Vorher hatte ich nur ein Jahr in der Schule, jetzt würde ich sagen, ich spreche es perfekt“, erzählt Thiel und es klingt keinesfalls überheblich. Der junge Mann strahlt ein gesundes Selbstbewusstsein aus, zumal ihn das Spanien-Erlebnis selbstständiger gemacht habe, ihn nicht nur körperlich wachsen ließ. Dort ist er zur Schule gegangen, hat bei einer Gastfamilie gewohnt. Mit dem Sohn ist er in Kontakt, seit man sich vor fast zehn Jahren bei einem Rollhockey-Turnier angefreundet hat.
Rollhockey bestimmt das Leben von Max Thiel. Später will er etwas mit Sport beruflich machen, am liebsten erst in Köln Sport studieren. Zunächst geht es zurück ans Carl-Fuhlrott-Gymnasium, wo er vor einem Jahr nach Klasse zehn ausgestiegen ist und nach den Sommerferien in Klasse elf weitermacht. „Leider gibt es keinen Spanisch-Leistungskurs“, bedauert er, hat Sport und Englisch als Hauptfächer gewählt. Und kommt gleich wieder mit der Bitte um Freistellung, die man dort bereits von vielen internationalen Jugendmeisterschaften kennt. Thiel: „Im September folgt die U 20-EM in Portugal, da wollen wir eine Medaille.“