Starke Frauen aus Wuppertal Wuppertal-Repräsentantin am Beckenrand

Wuppertal · Die in Kapstadt geborene vierfache Olympia-Teilnehmerin Sarah Poewe wurde im Tal heimisch. Heute trainiert sie die Top-Talente des SV Bayer und erwartet ihr zweites Kind.

Die vierfache Olympiateilnehmerin Sarah Poewe kümmert sich beim SV Bayer um die Top-Talente.

Foto: Fischer, Andreas

Geboren ist Sarah Poewe 1983 in Kapstadt in Südafrika, und doch hat die 38-Jährige ein wichtiges Kapitel Wuppertaler Sportgeschichte mitgeschrieben. Seit 2002 schwamm sie für die SG Bayer Wuppertal, nahm an den Olympischen Spielen 2000 (damals noch für Südfafrika), 2004, 2008 und 2012 teil und war 2004  die erste jüdische Sportlerin nach dem Zweiten Weltkrieg, die eine Olympiamedaille für Deutschland holte. Bronze mit der deutschen 4 x 100 Meter-Lagen Staffel war wohl der wertvollste Erfolg in ihrer erfolgreichen Karriere, in der sie WM- und EM-Medaillen, 17 Deutsche Meisterschaften gewann und zahlreiche Deutsche Rekorde auf den Bruststrecken aufstellte. Seit 2011 ist Poewe, die in den USA studiert hatte, in Wuppertal heimisch geworden und auch ihrem Verein SV Bayer treu geblieben, bei dem sie nun in der zweiten Trainingsgruppe die Talente an die Spitze heranführt.

Warum sich die Tochter einer südafrikanischen Mutter und eines deutschen Vaters, die die Welt gesehen hat und auch auf internationalem Parkett mit ihrer Natürlichkeit besticht, für Wuppertal entschieden hat, da muss sie nicht lange überlegen: „Wegen meiner kleinen Familie“, sagt sie. War die SG Bayer bereits eine Art Ersatzfamilie, lernte sie nach ihrem Karriereende, als sie ein einjähriges Praktikum bei Kommunikationsspezialist Riedel machte, ihren späteren Lebensgefährten kennen. 2015 kam Töchterchen Sia. Und für den Sommer kündigt sich der nächste Nachwuchs an, verrät sie der WZ. Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen, dabei hilft ihr auch der SV Bayer. „Meine zeitlichen Wünsche konnte ich immer gut abstimmen, da gibt es ein großes Entgegenkommen, für das ich sehr dankbar bin“, sagt sie, und liebt an Wuppertal das Leben im Grünen und den „fast dörflichen Charakter“ im Vergleich zu ihrer Geburtsstadt Kapstadt. gh