Tanzsport Wuppertaler ASV-Formationen proben schon für nächstes Jahr

Aus Jazz und Modern Dance ist inzwischen „Jazz und Modern/ Contemporary“ geworden, wobei der Zusatz in etwa „zeitgenössisch“ bedeutet. „Dadurch werden mehrere Stilarten unter einem Dach zusammengefasst.

Smallgroup von Arabesque, hier vor einem Jahr bei der EM in Prag, hofft im Oktober wieder einen Wettkampf bestreiten zu können.

Foto: ASV

Ähnlich, unter gleicher Bezeichnung, wird auch in der Fotografie gearbeitet“, erklärt Bettina Klaus-Brebeck, Chef-Trainerin und Abteilungsleiterin der erfolgreichen Tanzsportabteilung des ASV Wuppertal.

Der Tanz als „Kontaktsportart“ hatte in den vergangenen Wochen besonders unter der Coronakrise zu leiden. Um ihre Mädels in den vier Formationen, dem amtierenden deutschen Meister „Arabesque“, dem weiteren Erstligisten „Flic Flac“, dem Medaillengewinner bei den deutschen Jugendmeisterschaften „Pirouette“ (Trainerin Louisa Brebeck-Knobloch) und der besten deutschen Kinder-Formation „Chocolat“ (Trainer Kyra Anna Brebeck) in guter Form zu halten, war schon einiges an Kreativität nötig.

„Wir konnten hier in der Ballettschule in der strengsten Krisenzeit Sektoren aufzeichnen, in denen die Tänzerinnen zusammen und doch einzeln trainieren konnten, ohne mit den anderen in Kontakt zu kommen“, erläutert Bettina Klaus-Brebeck. „Nach den ersten Lockerungen gab es dann Training in kleinen Gruppen, die zeitlich abgestimmt nacheinander zum Üben kommen konnten, ohne sich zu begegnen. Wir haben großen Wert darauf gelegt, dass die Hygiene-Bestimmungen strikt eingehalten wurden. Und das wird auch jetzt beibehalten.“

Training während Corona bedeutet mehr Zeitaufwand

„Wegen der kleinen Gruppen war der Zeitaufwand erheblich größer, sodass wir manchmal von 15 bis 22 Uhr ununterbrochen im Ballett-Saal waren“, berichtet Tochter Louisa Brebeck-Knobloch, die übrigens noch andere angenehme Pflichten wahrzunehmen hatte: Ihren kleinen Sohn Leon, der am 31. Dezember geboren wurde und der Liebling von Oma Bettina und Tante Kyra ist. Louisa, Solo-Weltmeisterin von 2015, hat ihr Möglichstes getan und konnte nach hartem Training im März sagen: „Ich bin wieder fit.“ Doch die Gelegenheit, das auch zusammen mit ihren Kameradinnen den Wertungsrichtern bei Wettkämpfen zu demonstrieren, sind derzeit noch spärlich gesät. „Am 3. und 4. Oktober tanzen wir mit der Small Group von ,Arabesque’ bei einer Regionalqualifikation für die Deutsche Meisterschaft. Aber, wann und wo die stattfinden wird, steht noch nicht fest.“

So war die DM eigentlich im November in Ibbenbüren geplant, doch wegen Hallen-Problemen musste dieser Wettkampf abgesagt werden. „Da hängen wir noch in der Luft“, berichtet auch Kyra Anna Brebeck, die nicht nur seit Jahren wichtiges Ensemble-Mitglied von „Arabesque“ ist, sondern mit ihrer Mutter Bettina auch „Flic Flac“ und die Kinder von „Chocolat“ betreut. Allerdings sind die Jugend- und Kindermeisterschaften in diesem Jahr abgesagt worden. „So bleibt uns nur, die schon einstudierten Kürübungen, für die ja auch spezielle Kostüme angefertigt worden sind, für das Jahr 2021 zu verwahren.“ Möglichkeiten, diese bei der Weltmeisterschaft vom 30. November bis zum 4. Dezember im Hotel Ossa im polnischen Rawa Mazowiecka auf- und vorzuführen, gibt es 2020 für die ASV-Aktiven nicht. „Nach Rücksprache mit den Eltern sind wir übereingekommen, in diesem Jahr nicht teilzunehmen“, verrät Bettina Klaus-Brebeck. Was aber nicht heißt, dass der Trainingseifer nachlässt. „Weil uns die kleine Halle am Beckmannshof nicht zur Verfügung stand, konnten wir in die größere Sporthalle Bromberger Straße ausweichen und hatten da auch erheblich bessere Möglichkeiten, Sprünge und Techniken aufwändiger zu üben.“

Wie jede Sportart, hat auch das Tanzen auf hohem Niveau Nachwuchsprobleme: „Mädchen und Jungen, die schon ein wenig Tanzerfahrung mitbringen, sind bei uns herzlich willkommen“, erklärt Bettina Klaus-Brebeck. „Niemand soll sich scheuen, mich unter der Nummer 0172/2448411 anzurufen.“