Fußball-Regionalliga Dreimal heißt es WSV gegen BVB
Am Freitag beginnen mit dem Match in der Regionalliga die „Dortmunder Festspiele“.
Mit einer lockeren Trainingseinheit stimmte sich der Wuppertaler SV am Donnerstagnachmittag im Stadion am Zoo auf das Heimspiel gegen die U23 von Borussia Dortmund ein. Anstoß ist am Freitag um 19.30 Uhr an gleicher Stelle. Es ist der Auftakt von drei tollen Dortmunder Tagen für den WSV, denn am Samstag kommt es in der B-Junioren-Bundesliga und am Sonntag bei den A-Junioren ebenfalls zum Duell WSV gegen BVB. Dass die Dortmunder mit ihrem schier unerschöpflichen Fundus an Talenten in alle drei Partien als Favorit gehen, steht außer Frage. Chancengleichheit darf sich der WSV am ehesten noch beim Aufeinandertreffen in der Regionalliga ausrechnen.
WSV-Trainer Andreas Zimmermann hat am Spielplan nichts auszusetzen, auch wenn die Aufgabe für den WSV noch einmal schwerer werden dürfte als zum Auftakt gegen Alemannia Aachen. „Gegen diesen Gegner müssen wir in jeder Sekunde auf der Hut sein. Wir haben gut trainiert und sind gut vorbereitet“, sagte Zimmermann nach dem Abschlusstraining, in dem der Torabschluss und einige Freistoßvarianten im Mittelpunkt standen.
Zimmermann trifft beim BVB auf einen alten Bekannten
Noah Salau, Semir Saric, Daniel Kierath und Viktor Maier absolvierten Laufeinheiten, nahmen nicht am kompletten Mannschaftstraining teil. Noah Salau und Semir Saric hatten sich gegen Aachen Knöchelverletzungen zugezogen und schon beim Pokalsieg gegen Krefeld-Fischeln gefehlt. „Für sie kommt das Spiel gegen Borussia Dortmund zu früh“, sagte Zimmermann, der aber auf 18 einsatzbereite Spieler im Kader bauen kann.
1:2 beim aufstrebenden Rot-Weiß Essen sowie 2:1 gegen den runderneuerten Drittliga-Absteiger Sportfreunde Lotte – die U23 von Borussia Dortmund ist recht ordentlich in die Saison gestartet. Schließlich muss der neue Trainer Mike Tullberg erst einmal den jährlichen Umbruch im Kader moderieren. Zwölf Abgängen (darunter neben Kapitän Massimo Ornatelli auch der zum WSV gewechselte Beyhan Ametov) stehen ebenso viele Zugänge gegenüber. Dazu will Mike Tullberg dem Nachwuchs vom Borsigplatz auch eine veränderte Spielphilosophie vermitteln.
Aggressiv und mutig möchte Tullberg sein Team am heutigen Freitag agieren lassen. Der Däne verlangt permanentes Attackieren, ganz so, wie es sein Vorbild Jürgen Klopp beim FC Liverpool praktizieren lässt. Bei Ballverlust sollen die Spieler den Gegner sprintend anlaufen und damit Fehler erzwingen. Eine Spielweise, welche Kraft und Schnelligkeit erfordert. „Es ist sehr anstrengend, aber durchaus effektiv“, findet Mittelfeldspieler Taylan Duman.
Tullberg musste schon mit 27 Jahren seine aktive Karriere wegen anhaltender Knie-Probleme beenden. In der Saison 2009/10 kam er bei Rot-Weiß Oberhausen in der zweiten Liga zu vier Kurzeinsätzen. Zügig wechselte er ins Trainer-Metier, wo er bei RWO von 2014 bis 2017 die U19 betreute. Während der ersten zwei Jahre war WSV-Trainer Andreas Zimmermann für die erste Mannschaft der „Kleeblätter“ verantwortlich. Für das Wiedersehen am Freitag verspricht Tullberg seinem einstigen Vorgesetzten: „Wir wollen jedes Spiel gewinnen.“
Tullberg gilt als ehrgeizig, dem Fußball ordnet er nahezu alles unter. Das Motto des 33-Jährigen lautet: „Wer Glück braucht, ist nicht gut genug“. Dass der BVB II in den vergangenen Jahren immer unter den ersten fünf der Tabelle zu finden, vom Aufstieg in die dritte Liga jedoch stets weit entfernt war, will er positiv verändern. Dafür beorderte er seinen Kader zu einem achttägigen Trainingslager in die Kitzbühler Alpen. „Wir reden nicht vom Aufstieg, wollen aber oben mitspielen“, sagte Tullberg.