Protestaktion mit Braunkohlestaub

Die IG Frischluft will zeigen, was das Asphaltmischwerk für Auswirkungen hat.

Vohwinkel. Beim letzten Mal ließ die Bürgerinitiative IG Frischluft schwarze Ballons in den Himmel steigen. Damit sollten die Emissionen des geplanten Asphaltmischwerks in Dornap symbolisiert werden. Am kommenden Samstag verteilt der Verein auf dem Lienhardplatz Tütchen mit Braunkohlestaub. Mit diesem Brennstoff soll die umstrittene Anlage betrieben werden. „Wir möchten den Menschen in Vohwinkel und Umgebung sehr anschaulich zeigen, was auf sie zukommt“, erklärt Vorsitzender Horst Watermeier die Aktion. Außerdem will die Initiative von 8 bis 14 Uhr mit einem Infostand auf dem zentralen Stadtplatz über ihre Arbeit berichten.

Die betroffenen Anwohner lehnen die Anlage und insbesondere die Befeuerung mit Braunkohlestaub ab. „Das ist der schlechteste und schädlichste aller möglichen Brennstoffe“, betont Horst Watermeier. Er verweist auf Berichte über die Gefährdung des Klimas und eine zunehmende Luftverschmutzung. Diese Erkenntnisse müssten seiner Meinung nach in den Genehmigungsprozess einer solchen Industrieanlage einfließen. Die IG Frischluft will mit ihrer Arbeit eine angemessene Berücksichtigung der Belange der Wuppertaler Bürger erreichen.

Die Deutag West GmbH als Betreiber erklärt, dass die Befeuerung aus wirtschaftlichen und technischen Gründen nicht geändert werden könne. Das Unternehmen betont, dass die gesetzlichen Vorgaben für Schadstoffe mit der modernen Anlage deutlich unterschritten würden. Auch eine Geruchsbelästigung sei nicht zu erwarten.

In der Diskussion war das geplante Asphaltwerk zuletzt durch die jüngste Änderung des Regionalplans. Darin wird der Bereich der künftigen Anlage mit der Kennung GIB (bestehende und neue Gewerbe- und Industrieflächen) ausgewiesen. Angesichts des noch am Anfang stehenden Verfahrens gab es dafür Kritik. „Die Anwohner und auch ich fühlen uns vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagt Alexander Hobusch von der Vohwinkeler SPD Fraktion. Es gebe nach wie vor die Sorge, dass das Projekt ohne ausreichende Berücksichtigung der nachbarschaftlichen Belange durchgesetzt werde. Die Stadt sieht in der Änderung lediglich eine Formalie und eine Anpassung an den gültigen Flächennutzungsplan.