Schock am Abend: Auto kracht in Schlafzimmer-Wand
Wie ein alkoholisierter Autofahrer raste am Sonnenberg gegen die Hauswand von Hans-Josef Berken raste.
Im Schlafzimmer von Hans-Josef Berken sieht es wüst aus. Der Nachtisch liegt umgekippt auf dem Boden, seine Schubladen sind offen. Ihr Inhalt liegt verstreut auf dem Boden. Die Nachttischlampe baumelt an einem Kabel in der Luft. Dahinter wölbt sich die weiße Raufaserwand nach innen, ein Riss gewährt Einblicke in den Vorgarten.
Verursacht wurde das Chaos von einem alkoholisierten Autofahrer. Auf dem Weg in Richtung Sonnenberg, verlor der Fahrer am Mittwochabend die Kontrolle über seinen Wagen und raste durch den Vorgarten ins Schlafzimmer. "Zum Glück war ich nicht zu Hause, als der Unfall passierte", erinnert sich Berken. Seine Enkeltochter Lea (12), ihre Freundin und deren Mutter bekamen den Unfall hautnah mit.
"Die Mutter meiner Freundin brachte mich im Auto nach Hause, als uns ein Fahrzeug auffiel, das auch in Richtung Sonnenberg unterwegs war", erzählt die Zwölfjährige. Schon einige hundert Meter vor dem Haus der Berkens hätte der Fahrer Schwierigkeiten gehabt, das Auto zu kontrollieren und sei in einen Feldweg abgebogen. "Als ich schon einige Minuten zu Hause war, hörte ich plötzlich einen lauten Knall und das Haus wackelte", schildert Lea den Moment, als das Auto die Wand traf.
Im Vorgarten setzen sich die Spuren der Verwüstung fort: Die Bretter des Gartenzauns liegen auf der Wiese und auch die Regenrinne ist kaputt. In der Hauswand klafft ein etwa ein Quadratmeter großes Loch.
Was jetzt auf ihn zukommt, weiß Berken noch nicht. Er habe die Versicherung des Autofahrers angerufen, seine Tochter habe einen Baugutachter kontaktiert. Doch die brauchten eben ihre Zeit. Schnelle Hilfe kam indes von unerwarteter Seite. "Freitagmorgen hat mich die Stadtverwaltung angerufen", erzählt Berken. Die Beamten fragten ihn, ob er Hilfe oder eine Notunterkunft brauche.
Die letzten Nächte verbrachte Berken trotz Loch in der Wand direkt wieder im eigenen Schlafzimmer. Angst habe er nicht gehabt, auch wenn in den letzten 35 Jahren mindestens fünf Autos durch seinen Gartenzaun geschossen seien. Das Haus habe bislang ja nur einer getroffen. Gedanken macht er sich da eher um seine Lebensgefährtin: "Die schläft doch nie wieder in diesem Bett."