150 Jahre CVJM Langerfeld: Vom Bibelkreis zum Jugendverein
Seit 150 Jahren gibt es den CVJM in Langerfeld. 1907 wurde das heutige Vereinshaus eingeweiht.
Langerfeld. Alles begann am Totensonntag des Jahres 1861: Langerfelder Gemeindemitglieder gründeten in der Kirchstraße, der heutigen Odoakerstraße, einen evangelischen Männer- und Jünglingsverein, wo junge Männer bei Bibel- und Gebetsstunden in einer Zeit sozialen Notstandes Geborgenheit fanden. Die Mitgliederzahl wuchs stetig, der Raum wurde knapp.
Dank des Langerfelder Fabrikanten Kommerzienrat Henckels, der dem Verein einen Bauplatz und 2000 Mark Startkapital schenkte, konnte im November 1907 das heutige Vereinshaus am Hedtberg eingeweiht werden. In den Nachkriegsjahren stärkten Jungmännerkreise, Jungenschaften, Jungschar, Männer- und Posaunenchor das Vereinsleben.
„Mit 15 Jahren habe ich Anfang der 1950er Jahre als Sport- und Spielgeräteverwalter und später als Jungenschaftsleiter beim CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) die Jugendlichen betreut“, erinnert sich Hans-Dieter Dahlmann, der von 1972 bis 1984 und in den Jahren 1987 bis 1992 als erster Vorsitzender des Vereins die Geschicke lenkte. Seit elf Jahren leiten er und seine Frau Heidemarie den Seniorenkreis. Vom damaligen Jugendsekretär Fritz Wirtz habe er in puncto Jugendarbeit und Glauben viel gelernt, erzählt der heute 74-Jährige. In einem amüsanten Rückblick erinnert sich Dahlmann an Konfirmandenfreizeiten etwa mit verknoteten Schlafanzügen oder Fluchtszenen vor einem freilaufenden Bullen.
Die kürzlich erfolgte finanzielle Unterstützung aus dem Konjunkturpaket zur Modernisierung des Vereinshauses ist für Geschäftsführerin Brigitte Schmiedel ein wichtiger Schritt, um die Attraktivität für junge Menschen zu erhalten. Denn trotz Sparmaßnahmen und rückläufiger ehrenamtlicher Mitarbeit will man Jugendlichen und Benachteiligten eine Perspektive bieten. „Neben Hausaufgabenhilfe mit Mittagessen, Freizeitangeboten und Museumsbesuchen sowie der Konfirmandenbetreuung versuchen wir stetig Leben ins Haus zu bringen“, berichtet Schmiedel.
Ohne das Engagement von Jugendleiterin Anke Wecker, Marion Wiesemann, die „seit 40 Jahren der gute Geist“ im Haus ist, Werner Böhm, Hermann Paffenhöfer, Matthias Werner, Reinhard Tietz und der „Hauseltern“ Gisela und Helmut Cordt wäre der CVJM Langerfeld kaum überlebensfähig, wie Schmiedel weiß. Und dass sich die Menschen am Hedtberg 12 wohlfühlen, bewies der Flohmarkt Anfang November, zu dem mehrere hundert Besucher kamen und den Saal, der 600 Zuschauer fasst, bevölkerten. „Wir sind mit den Waffeln kaum nachgekommen“, freute sich Schmiedel über den tollen Zuspruch.