Endlich Spiegel für die Mädels
An der Hauptschule haben Schülerinnen die Toiletten neu gestaltet - freiwillig.
Langerfeld. Toiletten sind an vielen Schulen ein Ort, den die Schüler ungern aufsuchen und mit dem es immer wieder Probleme gibt. Nicht so an der Hauptschule Langerfeld: Fünf Schülerinnen haben dort in den Osterferien vier Tage lang unter Leitung von Schulsozialarbeiterin Antje Steinborn die Toiletten verschönert.
„Vorher waren die Toiletten oft dreckig und wir hatten keine Klobürsten“, erklärt Yüsra (15) ihr Engagement. Und — ganz wichtig — vorher gab es keine Spiegel, um das Make-Up zu erneuern. „Da haben sich die Schülerinnen manchmal am Spiegel des Overhead-Projektors geschminkt“, sagt Schulleiter Oliver Clemens.
Die fünf 15-Jährige haben trotz bevorstehender Abschlussprüfungen in den Osterferien vier Tage lang jeweils von 10 bis 15.30 Uhr die Toiletten saniert. Die Mädchen klopften alte Farbe ab, malten die Wände neu an und überlegten sich Gestaltungselemente.
„Wir hätten gerne auch die Türen neu gestrichen, aber das durften wir nicht“, bedauert Antje Steinborn. Die Lackfarbe trug das städtische Gebäudemanagement auf. Deshalb arbeitete das Team mit Gestaltungselementen, die angeklebt werden. Borten von schwarzen Mosaiksteinen verzieren die Wände, farbige Ringe und runde Spiegel schaffen eine ansprechende Atmosphäre.
„Ein Spiegel reicht bei uns ja nicht, wir sind ja viele Mädchen“, erklärt Zimrita ihr Konzept. Damit die Klotüren nicht mit Sprüchen verunstaltet werden, haben die Mädchen in jedes Toilettenabteil eine kleine Tafel samt Kreide gehängt. Hier können die Schülerinnen jetzt Nachrichten hinterlassen.
Der Vorraum in Rosa strahlt eine behagliche Atmosphäre aus. In einem Regal stehen Hygieneartikel bereit. „Es liegen auch keine Papiertücher mehr auf dem Boden“, freut sich Yüsra. Regelrechte Führungen gab es nach den Osterferien, weil alle die neuen Toiletten sehen wollten. Sogar der Geruch der Räume sei durch die frische Farbe angenehmer geworden. Auch die Jungentoilette haben die Mädchen verschönert — aber nur ein bisschen. Doch auf dringenden Wunsch der Jungen gibt es jetzt auch dort Spiegel.
