Junge Kicker auf Erfolgskurs
Kevin Wolniak hat ein mit seiner Mannschaft ein Projekt für junge Leute im Stadtteil auf die Beine gestellt.
Wichlinghausen. Die Sache mit dem Fußball begann, als Kevin Wolniak im Alter von sechs Jahren eine Idee hatte. "Ich wollte unbedingt mit Freunden eine Straßenmannschaft zusammenstellen", erinnert sich der heute 17-Jährige. Das war die Geburtsstunde der Wichlinghauser Kicker, die mittlerweile seit elf Jahren regelmäßig drei Trainingseinheiten in der Woche absolvieren.
Längst ist aus der Straßenmannschaft so etwas wie ein kleines, soziales Projekt geworden. Denn mittlerweile trainiert Kevin vor allem den Fußball-Nachwuchs. Kostenlos und ehrenamtlich unterrichtet er die Jugendlichen im Alter zwischen sieben und 16 Jahren auf dem Sportplatz an der Karl-Immer-Straße.
An den Trainingstagen ist jeder willkommen, und auch Mädchen sind bei den "Wichlinghauser Kickern" gerne gesehen. "Mir geht es darum, den Jugendlichen den Spaß am Fußball zu schenken und sie vom Computer oder Fernseher wegzuholen", erklärt Kevin. Dabei kann es manchmal dann auch passieren, dass er Jugendliche direkt auf der Straße anspricht und zum Training einlädt.
Das Training selbst ist professionell. Kein Wunder, spielt Kevin doch selbst seit Jahren bei Schwarz-Weiß-Wuppertal. Erst müssen sich die Nachwuchs-Kicker aufwärmen, dann gibt es ein paar Trainingseinheiten, am Ende folgt ein kleines Testspiel, manchmal auch gegen andere Straßenmannschaften.
"Ich spiele gerne hier. Das Ganze macht einfach einen Riesenspaß", sagt Dominik (14), der schon seit sieben Jahren dabei und inzwischen zum Co-Trainier aufgestiegen ist. "Wenn es nicht gerade in Strömen regnet oder schneit, dann trainieren wir immer regelmäßig", erklärt er.
Auch die beiden Mädchen in der Mannschaft fühlen sich gut aufgehoben. "Am Anfang war ich ein bisschen skeptisch, aber jetzt spiele ich wirklich gerne Fußball", sagt Patricia (16), die immer ein bisschen stolz auf sich ist, wenn sie wieder ein Tor geschossen hat.
Die blauen Flecken und die abgeschürften Knie nimmt sie dabei gerne in Kauf. "Manche Jungs beschweren sich sogar, dass ich zu hart rangehe", lacht die Abwehrspielerin, die mit vollem Herzen dabei ist.
Bei den Wichlinghauser Kickern steht zwar immer der Spaß im Vordergrund, trotzdem plant Kevin schon den nächsten Schritt. "Es wäre super, wenn wir eine Lizenz für die Hobbyliga bekommen könnten", sagt er.
Dafür fehlt den Kickern aber momentan das Geld. "So eine Lizenz kostet 400 Euro, und eigentlich bräuchten wir erst einmal neue Trikots, denn auch davon haben wir leider zu wenige."
Kevin hofft vor diesem Hintergrund jetzt auf ein paar engagierte Sponsoren und ist sich sicher, dass er "seine" Kicker auch in den nächsten Jahren noch trainieren und mit ihnen Erfolge feiern wird.