Wuppertal Sanierung bis 2020 - Lerninseln auf den Fluren der Schule

Das Gymnasium am Kothen wird ab Sommer saniert und erhält ein neues Raumkonzept.

Foto: Stefan Fries

Barmen. Schulleiter Hans-Werner Jahn spricht voller Vorfreude auf das große Projekt: Ab diesem Jahr wird das Gymnasium am Kothen gründlich saniert. Bis 2020 werden Brandschutz, Technik und Leitungen erneuert und dabei auch ein neues Raumkonzept umgesetzt. In der Dezembersitzung hat der Rat das fast 17 Millionen Euro schwere Projekt beschlossen.

Die Außenhülle der Schule wurde schon von 2009 bis 2011 erneuert. Jetzt geht es daran, die Schule auch im Inneren auf den neuesten Stand zu bringen — nicht nur technisch, sondern auch bei den Voraussetzungen für die pädagogische Arbeit.

„Die Schule wird geclustert“, erklärt Schulleiter Hans-Werner Jahn das Konzept. Das meint, dass die Klassen räumlich nicht mehr streng getrennt sind, sondern jahrgangsweise zusammengefasst werden, um Flächen gemeinsam nutzen zu können. So wird es künftig nicht nur Klassenräume geben, sondern zusätzliche kleinere Räume für Gruppen- und Einzelarbeit sowie für das eigenständige Lernen und die Kommunikation.

Auch auf den bisherigen Schulfluren werden die Schüler künftig arbeiten und lernen: „Wir haben ja ganz lange Gänge, das erinnert eher an eine Kaserne“, beschreibt Hans-Werner Jahn den aktuellen Zustand. „Da werden ,Lerninseln’ entstehen, das sieht richtig gut aus.“ Organische, geschwungene Formen werden die Sitzgruppen haben, kündigt Jahn an. Die Ideen für solche Veränderungen hat die Schule in den vergangenen drei Jahren mit dem Gebäudemanagement und Architekten entwickelt. „Das war eine intensive Zeit“, sagt Jahn.

Das Gymnasium am Kothen konnte dabei von den Erfahrungen bei der Planung des Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasums profitieren. Dank der Unterstützung der Montagsstiftung war hier viel Zeit für die Entwicklung neuen Konzepte. Nach dem Muster geht das Gebäudemanagement nach Möglichkeit nun bei allen Schulsanierungen vor: „Wir möchten das so handhaben, dass das bei allen Projekten Standard wird“, sagt Thomas Lehn vom Gebäudemanagement.

Im Gymnasium am Kothen wird es unter anderem neue naturwissenschaftliche Räume geben, der Foyerbereich wird schöner und technisch so umgestaltet, dass dort Veranstaltungen stattfinden können. Die Schulbuchausgabe wird durch eine öffentliche Schülerbibliothek mit anschließendem Lesebereich ergänzt. Ein neuer Balkon am Pädagogischen Zentrum bietet Außensitzplätze für die Mensa an.

Während der Umbauten müssen einige Schüler umziehen: Einige haben dann im Gebäude des Berufkollegs am Kothen Unterricht, andere lernen in Modulbauten. „Die ganz jungen verlassen das Gebäude aber nicht“, betont Hans-Werner Jahn. Die Zeit der Umbauten sei eine logistische Herausforderung, die sie aber gern annähmen, denn „wir freuen uns, wenn wir dann eine tolle Schule haben.“