Baustelle am Wall: „Froh, wenn es vorbei ist“
Elberfeld. Viele haben sich an den Anblick bereits gewöhnen müssen — seit Monaten wird am Wall gebaut. Ziel der Mission: Verschmutztes Bachwasser soll auch hier nicht länger in die Wupper strömen, sondern durch einen Kanal unter dem Fluss hindurch direkt in den Wuppersammler und damit ins Klärwerk Buchenhofen fließen.
Noch weitere Monate werden sich die Arbeiten ziehen. Eigentlich sollte vor Weihnachten zumindest die Baugrube geschlossen sein, doch der Fund eines Teils der historischen Stadtmauer verzögerte den Ablauf.
Tenor nicht nur bei den Geschäftsleuten im direkten Umfeld der Baustelle: „Wir sind froh, wenn es endlich vorbei ist.“ Während einige über Geschäftseinbußen klagen, sehen andere auch die Aufwertung, wenn die Arbeiten abgeschlossen sein werden. Und trotz der Einschränkungen lobt zum Beispiel auch Geschäftsinhaberin Birgit Wegner, die gute Kooperation mit dem Baustellenleiter. „Er ist immer für ein Gespräch bereit.“
Einige Passanten sind geteilter Meinung. So reagiert Jana Struck, die direkt von der Baustelle am Wall betroffen ist, eher verärgert: „Mich nervt die Baustelle ein wenig. Ich wohne direkt am Wall und nutze oft den Bus, der wegen der Baustelle oft fünf bis sechs Minuten zu spät kommt.“
Ein weiterer Passant ist ganz anderer Meinung und sieht an der Situation am Wall eher die positive Komponente. Für ihn ist klar: „Ich finde die Baustelle eigentlich ganz gut. Hier in Elberfeld tut sich am meisten. Gerade Elberfeld ist im Gegensatz zu den anderen Stadtteilen im Fluss.“
Dagmar Lamster übt Kritik, zeigt allerdings auch Verständnis für die Verzögerungen, die sich durch den Fund der historischen Stadtmauer ergeben: „Das ist eine Katastrophe, aber es geht ja um geschichtlichen Erhalt. Und wenn das am Döppersberg noch anfängt, dann sehen die Menschen ja nur noch Baustellen in Wuppertal.“
Eine junge Passantin pflichtet ihr bei : „Die Baustelle am Wall ist ja noch die sanfte Variante. Richtig schlimm wird es erst, wenn es am Döppersberg losgeht.“
Keanu Pastuschka zeigt sich überrascht, als er von dem archäologischem Fund hört: „Die Baustelle ist schon viel zu lang hier. Ich bin einigermaßen enttäuscht. Ich hätte eher gedacht, dass die hier ein Gebäude bauen.“
Ingrid Tenter kann der Baustelle sogar etwas Positives abgewinnen: „Dadurch ist es jetzt noch etwas verkehrsberuhigter.“