Urban Gardening Bürger pflanzen Hochbeete auf dem Dach einer Tiefgarage

Ronsdorf · Viele freiwillige Hände packen beim Gemeinschaftsgarten Rehsiepen mit an.

Gerhard Hannes und Kurt von Nolting (v.l.) präsentieren die ersten Hochbeete.

Foto: Fischer, Andreas H503840

Welche wertvollen Zwecke ein Tiefgaragendach außer seines ursprünglichen Nutzens erfüllen kann, zeigt sich jetzt in Ronsdorf im Mohrhennsfeld im Rahmen von „Urban Gardening”. Auf 500 Quadratmetern mit Gras und Büschen bepflanzter Dachfläche soll nämlich, den Wünschen von Miteinander in Ronsdorf (MiR) entsprechend, mit der Arbeit vieler freiwilliger Hände der Gemeinschaftsgarten Rehsiepen entstehen. Und dieser Garten für alle soll einen Kinderspielplatz, einen Bolzplatz, ein Gartenhaus und diverse Hochbeete enthalten.

Bezirksvertreter Kurt von Nolting (CDU) lieferte schon mal einen Vorgeschmack auf das, was da im Laufe der nächsten Wochen den Stadtteil bereichern soll. „Das ist das Fundament für ein Gartenhaus“, so von Nolting und zeigt auf eine bearbeitete Fläche, auf der ein von der Grand-City-Property-Stiftung gesponsertes Holzhaus wachsen soll. „Das soll so eine Art Männertreff werden“, verrät Gerhard Hannes, der das Projekt als engagierter Bürger begleitet. „Wir wünschen uns, dass sich da nationenübergreifend die Männer aus dem Quartier in einer Art Kommunikationszentrum treffen sollen. Und zwar Multikulti, nicht jede nationale Gruppe für sich.“ Wobei man sich auch vorstellen kann, dass dort auch eine Fahrrad-Werkstatt eingerichtet werden könnte.

Die Grand City Property ist die Wohnungsbaugesellschaft, der offensichtlich an einem guten Miteinander im Viel-Nationen-Quartier gelegen ist.  Im Haus Nummer 14 hat MiR eine Art Zentrale eingerichtet, von der aus die unterschiedlichen Aktivitäten gesteuert und koordiniert werden könnten. So beispielsweise das andere ebenfalls bemerkenswerte Projekt, nämlich die Hochbeete, für die schon 15 weitgehend mit Mulch, Häcksel und Humus gefüllte Kisten bereit stehen. „Diese Hochbeete können von Interessenten für 20 bis 40 Euro im Jahr gemietet und nach eigenem Geschmack mit Gemüse bepflanzt werden“, erklärt Kurt von Nolting, wobei Bezirksbürgermeister Harald Scheuermann-Giskes (SPD) hinzufügt: „Das muss nicht unbedingt durch direkte Nachbarn geschehen.“

Dass für das Projekt auch der dafür benötigte Wasseranschluss installiert wurde, passt  zum vorbildlichen Miteinander im südlichen Stadtteil, der bis 1929 eine eigenständige Stadt war.

Das gesellschaftlich und ökologisch genutzte Tiefgaragendach ist inzwischen zu einem Vorhaben geworden, an dem weite Teile der Bürgerschaft im Stadtteil ihre Freude haben. „Die Kisten, von denen eine als Kompostbehälter vorgesehen ist, sind von einer Ronsdorfer Firma gestiftet worden. Ebenso, wie der Mutterboden zur Verfügung gestellt wird“, freut sich Kurt von Nolting.

Sandkasten für den Kinderspielplatz wurde gestiftet

Und auch den Sandkasten für den vorgesehenen Kinderspielplatz hat der Inhaber einer Gartenbaufirma MiR zur Verfügung gestellt. „Das macht er aus alter Verbundenheit, weil er hier groß geworden ist.“

„Eine Supersache, vor allem, wenn es gelingen sollte, auch Menschen und Organisationen von außerhalb für dieses schöne Vorhaben zu gewinnen“, zeigt sich Bezirksbürgermeister Scheuermann-Giskes sehr angetan, und von Nolting ist gleichfalls mit Begeisterung bei der Sache: „Wenn man sieht, dass dieses Projekt so gut angenommen wird, dann macht die Mitarbeit noch viel mehr Spaß.“

Große Teile des Projekts Gemeinschaftsgarten Rehsiepen sollen in Eigenarbeit erfolgen. Viele fleißige Hände sind gefragt. Wer Lust hat mitzumachen, möge sich unter der Nummer 0151 16772569 bei Abeer Alhayek oder unter 0202 466454 bei Petra Wolf melden.