Kikeriki: Tuzo-Hahn gewinnt das Wettkrähen mit 54 Rufen
24 Hühner à 18 Rassen machten bei dem Wettbewerb mit.
Wuppertal. Die Brust voll Stolz geschwellt, stolziert der Kampfhahn der Rasse Tuzo über den sandigen Boden. Das schwarze Gefieder mit dem markant grünen Schimmer macht ihn zum Siegertyp, den die Hühner-Damenwelt anhimmelt. Aber heute soll er nicht mit smartem Aussehen, sondern mit dem Goldkehlchen punkten. Und sowieso, für die weiblichen Groupies hat er eh keinen Blick, denn sein Herz gehört nur einer: seiner Henne und den drei gemeinsamen Küken im Käfig nebenan, die ihn beim Wettkampf anfeuern.
An diesem Samstagmorgen hat der Rassegeflügelzüchterverein (RGZV) in Cronenberg das Wettkrähen der Rassehühner veranstaltet. 24 Hühner à 18 Rassen gingen beim Contest des Hahnes mit der größten Stimmgewalt an den Start. Darunter auch fast totgeglaubte Urgesteine wie der Westfälische Totleger oder der Dorking - eine Rasse, die einst römische Legionäre nach England brachten.
Dass sie sich diesen Traditionswettbewerb nicht entgehen lassen, ist für sie Ehrensache, geht das Wettkrähen doch noch auf den Urahn des Bergischen Lands, den Grafen von Berg, zurück.
9.30 Uhr: Der Wettkampf geht los. Für eine halbe Stunde soll der Tuzo-Hahn so oft Gackern, wie er kann. Dabei entscheidet nicht der Klang, der Rhythmus oder die Dauer des Kikerikis über Sieg oder Niederlage.
"Es kommt nur auf die Häufigkeit des Krähens an", erläutert Vereinsmitglied Gerd Apel. Während die Jury die Strichlisten führt, feuern die Besucher ihren Lieblingshahn an. "Komm schon", hört man da, und lassen sie sich auch mal zu einem Kikeriki hinreißen.
Punkt 10 Uhr: Der Sieger ist ausgezählt. Der Tuzo-Hahn hat mit 54 Rufen die Schnabellänge vorn. Züchter Johannes Flintrop freut das. Und die Belohnung für den Siegerhahn? Flintrop: "Er darf wieder zu seiner Frau, das ist das Größte für ihn."