Maßarbeit an der Kohlfurther Brücke
Am Donnerstag montierte eine Fachfirma das erste Fachwerk-Seitenteil an der erneuerten Kohlfurther Brücke. Allein der Transport zur Brücke verlangte höchste Präzision.
Kohlfurth. Einen 25 Tonnen schweren und gut 20 Meter langen Stahlkoloss durch ein Wohngebiet transportieren? Das kommt dem im Formel-1-Rennsport im Zusammenhang mit dem Straßen-Rennen von Monaco immer gern bemühten Vergleich eines Hubschrauberfluges im Wohnzimmer sehr nahe. Gleich zwei solcher Metall-Riesen wurden gestern in Millimeter-Arbeit durch die Kohlfurth bugsiert: die Seitenteile für die neue Kohlfurther Brücke.
Die geschwungenen Kolosse aus Stahl-Fachwerk waren im Januar dieses Jahres demontiert und dann im Stahlwerk der Firma Rohlfing gesandstrahlt, verstärkt und mit einem neuen Schutzanstrich versehen worden. In frischem Dunkelgrün leuchtend, geben die Stahlträger der neuen Brücke ihr historisches Erscheinungsbild von 1894 zurück. Gestern wurden die beiden so genannten Fachwerkbinder in einer ganztägigen Aktion zur Brücke gebracht und montiert. Für den aufwändigen Transport wurde die Straße Kohlfurther Brücke einspurig geführt, so dass es zu Verkehrsbehinderungen kam. Straßenschilder mussten abmontiert und Parkverbotszonen eingerichtet werden, um Platz für die beiden Schwerlaster mit den Brückenteilen zu machen. Ein Autokran hob dann die beiden Teile vom Laster an Ort und Stelle.
Mit der gestrigen Montage ist die Erneuerung der Wupperbrücke fast abgeschlossen. Jetzt muss noch die provisorisch verschobene Gasleitung zurück an die Brücke verlegt werden. Anschließend steht der Anschluss an die Fahrbahnen auf beiden Seiten auf dem Programm. Wann genau die Brücke offiziell wieder freigegeben wird, steht nicht fest - es soll noch diesen Herbst passieren, so Stadtsprecher Thomas Eiting. Geplant ist "ein würdiger Rahmen" - schließlich kam die Sanierung der Brücke auch dank ehrenamtlichem Engagement zustande.