160 Gäste feiern mit dem Sonnborner Schützenkaiser
Jürgen Bratfisch schoss den Vogel ab – und wurde zum Schützenkaiser am Stadion am Zoo.
Sonnborn. "Dann bis später," hallt es durch die Halle am Stadion am Zoo. Knapp vier Stunden Pause liegen zwischen "Arbeit" und Vergnügen. Den Vogel abzuschießen - das hat hier beim Königsschießen der Sonnborner Schützengilde nicht lange gedauert.
"Der Vogel war super gebaut, das ist wichtig, damit wir nicht unendlich lange schießen müssen bis er fällt," sagt Schützenkaiser Jürgen Bratfisch und ergänzt: "Jetzt haben alle noch genug Zeit, nach Hause zu fahren und sich auch nochmal auf die Couch zu legen bevor die Feierlichkeiten losgehen."
Für die Feierlichkeiten am Abend ist die kleine Turnhalle neben dem Schießstand festlich dekoriert. Vor allem die Sonnborner Anwohner sind herzlich willkommen. Sowohl in einfachen Outfits, als auch traditionell in langen Kleidern und Uniformen können die Gäste einen schönen Abend erleben. Angenommen haben das nur aber Wenige.
"Wir sind trotzdem zufrieden. Immerhin hatten wir fast 160 Gäste," sagt Bratfisch. Dafür hat die Schützengilde aber auch stark an der Werbetrommel gerührt: "Das gehört heutzutage einfach dazu," erklärt Bratfisch. Er hat als Schützenkaiser jetzt auch die Verantwortung, andere Vereine zu besuchen.
Der Unterschied zwischen Schützenkönig und -kaiser? Nur wer zweimal König wird, wird bei der Schützengilde zum Kaiser ernannt. Auch wenn die Sonnborner Schützengilde weniger Nachwuchsschwierigkeiten hat als andere Vereine, "sieht man, dass die Traditionen heutzutage nicht mehr so wichtig sind", so Bratfisch: "Wenn der Trend so bleibt, stirbt das Schützenwesen hier in Wuppertal bald ganz aus."