Am Eiland ist die Justiz jetzt auch Parkwächter
Parkplatz am Justiz-Zentrum ist jetzt kostenpflichtig und nur noch bis 16 Uhr geöffnet.
Wuppertal. Es war jahrelang der Geheimtipp für Besucher des Cinemaxx und des Schauspielhauses an der Kluse: der Justiz-Insel-Parkplatz an der B7. Ab etwa 17 Uhr - zu dieser Zeit finden in der Regel bei Gericht keine Termine mehr statt - waren stets ein Großteil der 97 Parkplätze frei. Frei im doppelten Wortsinn: Parken am Eiland kostete jahrelang nichts.
Vorbei. Vor ein paar Wochen wurden wie bereits vor Jahren angekündigt die Schranken montiert. Jetzt sind sie in Betrieb. Und damit ist die unbeschwerte Parkzeit im Schatten des Justiz-Zentrums Geschichte. Die gute Nachricht für alle, die nur eben ein Papier bei Gericht abgeben müssen: Die erste halbe Stunde ist kostenfrei.
Danach kostet die halbe Stunde 50 Cent, der komplette Tag acht Euro. Justiz-Mitarbeiter dürfen weiter frei parken. Aber Achtung: Der Park-Tag an der Gerichtsinsel ist um 16 Uhr zu Ende. Wer danach dort noch parkt, muss bis zum nächsten Morgen warten. Die Justiz-Schranke ist dann unten. Die zeitliche Begrenzung müsse sein, weil das Gericht nur bis 16 Uhr Personal für die Schranke vorhalten kann.
Klar: Die Justiz als Parkwächter muss sich an gewisse Dienstzeiten halten. Weil die Gerichte "nur" Mieter des Justiz-Zentrums samt Parkplatz sind, gehen die Park-Einnahmen an den Vermieter. Das ist der Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW. Große finanzielle Sprünge sind nicht zu erwarten. Dem Vernehmen nach wird lediglich mit ein paar hundert Euro pro Monat gerechnet.
Das Geld wird wohl schnell verbraucht sein. Grund: Offenbar haben sich noch nicht alle an die neue Park-Ära an der Justizinsel gewöhnt. Wie die WZ erfuhr, hat der ein oder andere Autofahrer die Schranke angefahren. Wer auf Park-Stress jedweder Art verzichten möchte, spart sich die Anfahrt per Auto. Die Schwebebahn fährt ja wieder. Und praktischerweise hält sie am Eiland - an der Station "Landgericht".