Auktion: Mehr als 15.000 Euro für Werke von Künstlern aus dem Tal
200 Besucher machen die erste Auktion des neuen Vereins „Kunst Kann’s“ zu einem großen Erfolg.
Elberfeld. Da steigert sogar der kleine Konstantin mit. Stolz hält der achtjährige Knirps für seine Mama die Bieterkarte hoch. „120 Euro vom jungen Herrn in der orangefarbenen Latzhose, höre ich mehr“, ruft Auktionator Rupert Keim lachend. Tatsächlich gibt es für das abstrakte Bild auf der Staffelei neben ihm durchaus noch weitere Interessenten und die wollen nicht so schnell aufgeben. Schnell steigt der Preis weiter an und liegt am Ende deutlich über der 200 Euro Marke.
Bei der ersten Auktion des neuen Vereins „Kunst Kann’s“ im Elberfelder Eventum war Schnelligkeit und Entschlossenheit gefragt. Mehr als 90 Werke von 60 Wuppertaler Künstlern ließen sich hier ersteigern. Dabei gab es spannende Originale zu Preisen, die sich auch Normalverdiener leisten konnten. Insgesamt wurden bei der Auktion 15.000 Euro eingenommen.
Ein Teil des Geldes ist für den guten Zweck vorgesehen und geht an die städtischen Kinder- und Jugendwohngruppen (Kiju). „Wir sind völlig begeistert, dass es so gut gelaufen ist“, sagt „Kunst Kann’s“ Mitgründerin Martina Sailer, die sich über knapp 200 Besucher freute. Das schnell wachsende Projekt soll die große Vielfalt der Wuppertaler Kunstszene fördern. Der im Sommer gegründete Verein möchte mit verschiedenen Aktionen der Kreativität im Stadtgebiet ein neues Forum geben. Die Auktion im Eventum bot dazu den Auftakt.
Ein wichtiger Aspekt für alle Beteiligten ist der soziale Hintergrund. „Für mich war es selbstverständlich, mitzumachen und die zu unterstützen, die nicht so gute Chancen haben“, sagt etwa Krzysztof Juretko. Seine Zeichnungen des Pina Bausch Tanztheaters waren an diesem Abend äußerst begehrt. Besucherin Katharina Germershausen schätzt die besondere Atmosphäre.
„Ich habe noch nie an so etwas teilgenommen und so langsam komme ich in Kauflaune“, erzählt sie. Dafür sorgte auch Rupert Keim vom renommierten Münchner Auktionshaus „Karl & Faber“, der die Werke mit viel Witz unter die Leute brachte. „Das können sie auch perfekt als Briefbeschwerer verwenden“, kommentierte der Auktionsprofi etwa eine gewichtige Arbeit aus Beton.
Die Bandbreite der Stilrichtungen zeigte sich vielfältig. Vertreten waren Gemälde, Skulpturen, Fotos, oder Plastiken. Natürlich durften auch die Schwebebahn oder das Wuppertaler Stadtbild als Motiv nicht fehlen. Dass sich innerhalb relativ kurzer Zeit immer mehr Künstler dem Projekt angeschlossen haben, ist ein positives Zeichen für den Verein mit Sitz in der Südstadt. Dieser besteht aus kunstinteressierten Müttern und Vätern, denen besonders das Wohl junger Menschen am Herzen liegt. Deshalb geht die finanzielle Hilfe durch die erste Auktion ganz bewusst an die Kiju (siehe Kasten).