Bürgerbudget Blühende Pflanzen statt grauer Tristesse am Café Ada
Nordstadt · Im Hof des Café Ada soll der „Insel Kulturgarten“ entstehen. Ziel ist eine grüne Oase.
Das Café Ada ist eine Institution. Über die Stadtgrenzen hinaus ist der Ort für seine Tango-Abende bekannt, in Wuppertal schätzt man das Café seit den 1980er Jahren als Ort der Begegnung. Jetzt soll auch der Hof des Cafés aufblühen – im wahrsten Sinne des Wortes. Der Kulturverein „Insel e.V.“ bewirbt sich um ein Bürgerbudget zur Schaffung eines „Insel Kulturgartens“ auf dem Außengelände des Café Ada.
Der Verein hat im Mai 2020, also mitten in der Pandemie, die erste Etage des Cafés übernommen. Als neuer Kulturträger will Insel e.V. unabhängig von der Gastronomie im Erdgeschoss die Kulturarbeit im Ada neugestalten. Zu dem Areal gehört auch der Hof mit dem Biergarten des Café Ada, einer Boule-Bahn und einer Mini-Arena. „Der Hof stand zunächst nicht im Fokus“, sagt der Vorsitzende Torsten Krug. Zunächst sei viel Zeit für die Renovierung der Räumlichkeiten draufgegangen. Sperrmüll musste entsorgt und die Wände müssen frisch gestrichen werden, bevor der Raum genutzt werden konnte.
„Den Hof haben wir entdeckt, weil er in den vergangenen Monaten mehr und mehr verwaiste“, sagt Krug. Spontan hätten sich 20 Leute zusammengefunden, die den Hof reinigten. „Dabei entstand die Idee, daraus einen Nachbarschaftsgarten zu machen“, sagt die Dramaturgin Uta Atzpodien von Insel e.V. Alle hätten ein großes Bedürfnis, sich mit der Zukunft der Stadt zu beschäftigen und Orte der Begegnung zu schaffen, sagt sie. Eingefasst wird der Hof zwischen Mirker Viertel und der Gathe von einigen hohen Bäumen, aber auch einer brachliegenden Fläche. „Ich habe das Gefühl, dass die Menschen sich gerne hier aufhalten“, so Krug. Aber der Hof sei häufig vermüllt, weil sich niemand für den Platz verantwortlich fühle.
Vermittlung von Wissen
und Fertigkeiten in Workshops
Das will der Verein mit seinem gemeinschaftlichen, nicht ökonomisch orientierten Projekt ändern: Workshops unter Anleitung von professionellen Landschaftsgärtnern sollen kostenlos Wissen und Fertigkeiten vermitteln. Außerdem will Insel e.V. prüfen, ob die Pflasterung des Platzes teilweise beseitigt werden kann. Hier könnten Gärten und Grünflächen das triste Grau der Stadt auflockern. Ziel des Projektes ist es, zugezogene Menschen zu integrieren, Anbauflächen für Obst- und Gemüse zu schaffen, die Artenvielfalt zu erhöhen sowie das städtische Mikroklima zu verbessern. Schattenelemente und Rankpflanzen sollen zum Verweilen und zum Austausch anregen.
„Das Projekt hat verschiedene Ebenen“, so Atzpodien. Eine soziale Komponente, aber auch, Wissen über Pflanzen und Natur ins Quartier zu bringen. „Eine professionelle Unterstützung ist bei diesem Projekt zukunftsweisend“, sagt sie über die Bewerbung für das Bürgerbudget. Das Projekt solle „kein Tropfen auf den heißen Stein“ sein, sondern sich durch Engagement und Wissen der Menschen verstetigen. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Gärten wie dem Inselgarten der Diakoniekirche möchte der Verein Impulse setzen, um die Stadt grüner und auch ein Stückchen sozialer zu gestalten.
Weitere Informationen zum Projekt unter