Bohren für den Lärmschutz: „Endlich passiert hier was!“ (mit Video)
Anwohner am Julius-Lucas-Weg hoffen, dass endlich Ruhe einkehrt.
Katernberg. Der Julius-Lucas-Weg liegt zwischen den Ausfahrten Katernberg und Varresbeck direkt an der A46 — ohne Lärmschutz. Schon seit 30 Jahren kämpfen die Anwohner für entsprechende Maßnahmen, um den Geräuschpegel in ihrer Siedlung zu senken. Jetzt stehen die Bagger vor der Tür: Entlang der Bahn entsteht eine 14 Meter hohe Lärmschutzwand.
„Wir sind unheimlich froh, dass jetzt endlich etwas passiert. Bei normalem Verkehr muss man schreien, um sich zu verständigen“, sagt Marion Ebert. Tatsächlich ist eine normale Unterhaltung am WZ-Mobil kaum möglich, so laut sind die unten vorbeirauschenden Autos. Ihr Ehemann Wolfgang Ebert fügt hinzu: „Sie können sich nicht vorstellen, wie es ist, über 30 Jahre lang auf der A 46 zu leben!“ Er hofft, dass der ganze Lärm durch die Schutzwand bald in den Wald schallen wird. Norbert Nittke ist sich da nicht so sicher. Er wohnt im Gegensatz zu den Eberts weiter oben in der Siedlung und fürchtet, dass er durch die neue Wand vielleicht sogar noch mehr Lärm abbekommt als vorher. „Irgendwo geht der Schall hin.
Ich hoffe, dass die Experten richtig gerechnet haben und der Lärm nicht am Ende genau bei uns ankommt, wenn er über die Wand drüber geht.“ Darüber, wo der Lärm hingeht, machen sich auch Dieter Halbach und Erhard Stähle Gedanken. Sie wohnen nämlich auf der anderen Seite der Bahn. „Wenn hier die Wand hinkommt, prallt der Schall ab und kommt wohlmöglich umso stärker bei uns an“, so Halbach. Annegret Sprick versucht, dem lärmenden Verkehr etwas Positives abzugewinnen: „Ich freue mich immer über Stau, dann ist es wenigstens herrlich ruhig.“ Gerade dann bekomme man aber ein anderes Problem, so Marita Haase: Wegen der schlechten Luft könne sie ihren Balkon kaum nutzen. „Das wird auch die Wand nicht ändern. Ich würde mir einen Deckel über der Autobahn wünschen“, erklärt sie. Solche Pläne habe es ja auch schon mal gegeben, die seien aber wieder verworfen worden, so Marion Ebert. „Wir wurden immer wieder vertröstet.“
Auch Horst Finkenrath lebt schon seit über 30 Jahren an der A 46. Er wusste von Anfang an, dass er zwar eine gute Verkehrsanbindung haben würde, dafür aber eben auch den Verkehrslärm im Ohr. „Doch jetzt passiert endlich etwas, das vergessen viele Leute. Wir freuen uns alle darüber.“