BV stimmt Wohnungsbau an der Kirchhofstraße zu
Auch im Stadtentwicklungsausschuss ist das Votum positiv. 75 Wohneinheiten sind geplant.
Sonnborn. An der oberen Kirchhofstraße will das Unternehmen NCC Deutschland 75 Wohneinheiten bauen. Bei den Anwohnern stößt vor allem der dadurch bedingte Wegfall der rund drei Hektar großen Grünfläche nördlich des neuen Friedhofs auf Kritik. Außerdem befürchten sie eine Zunahme des Verkehrs und mehr Lärm. Die Stadt betont dagegen die Chance zur Aufwertung des Stadtteils durch den Zuzug junger Familien.
In der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung (BV) Elberfeld-West stimmten die Mitglieder mehrheitlich für den Satzungsbeschluss und die entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans. Auch im Stadtentwicklungsausschuss gab es ein positives Votum. Daher gilt eine Zustimmung im Stadtrat am 10. Juli als sehr wahrscheinlich.
Eine Diskussion über das Thema gab es in der BV nicht. Allerdings haben die Mitglieder des Gremiums unterschiedliche Meinungen zur Bebauung. Gegenstimmen kamen von der Grünen-Fraktion und der Wählergemeinschaft für Wuppertal (WfW). Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel (CDU) befürwortet das Projekt. Sie verweist auf die Änderungen im Satzungsbeschluss, die auf die Bedenken und Anregungen der Bürger zurückgingen. Unter anderem wurde die Lage von zwei öffentlichen Stellplätzen vom Investor korrigiert. Änderungen waren auch bei einer falschen Geländehöhe im westlichen Bereich notwendig. Ein Problem bleibt für Ockel die Vollsperrung der Brücke Kirchhofstraße in direkter Nähe des Baugeländes. Daran wird sich laut Stadt in den nächsten Jahren nichts ändern. Die Erschließung ist damit nicht einfach. Andererseits hält es die Bezirksbürgermeisterin für unverhältnismäßig, deshalb das gesamte Projekt zu verschieben.
Geplant ist eine Mischung aus Reihenhäusern, Doppelhaushälften und Einfamilienhäusern. Die Bebauung soll durch kleine Grünbereiche und einen öffentlichen Spielplatz aufgelockert werden. Die verkehrliche Anbindung ist von der Kirchhofstraße aus parallel zur privaten Zufahrt im südlichen Bereich des Geländes vorgesehen. Die Fläche hat der Investor von der Evangelischen Kirchengemeinde Sonnborn erworben.
Bei der Stadt rechnet man mit einem zeitnahen Baustart. Dabei könnte es aber zu Überraschungen kommen. Für Teile des Geländes ist eine militärische Nutzung während des Zweiten Weltkriegs belegt. Ein Bombenblindgänger konnte aufgrund entsprechender Hinweise bereits entschärft werden. In der Begründung zum Bebauungsplan heißt es, dass die Existenz weiterer Kampfmittel nicht ausgeschlossen werden könne. Erdarbeiten müssten deshalb mit entsprechender Vorsicht ausgeführt werden. ebi