Sonnborn wird wieder erstrahlen

Ricarda Hens und Yvonne Hoffmann von der AGniS haben für neue Sterne gesorgt — und planen für 2018 eine IG der Händler.

Foto: Andreas Fischer

Sonnborn. Sonnborn bekommt wieder eine Weihnachtsbeleuchtung. Wenn alles klappt, könnte sie bereits heute aufgehängt werden. Ricarda Hens und Yvonne Hoffmann von der AGniS, der Arbeitsgemeinschaft „Natürlich in Sonnborn“ geben jedenfalls alles dafür, dass die 13 Sterne bald leuchten. „Plus die gelben Fahnen“, betont Hens. Beim Aufhängen wird die Freiwillige Feuerwehr Sonnborn helfen.

Eine Beleuchtung hatte im Stadtteil eigentlich Tradition. Doch im vergangenen Jahr zogen Hens und Hoffmann die Reißleine. „Unter meinem Namen sollte die nicht mehr hängen“, erklärt Hens. Der Grund: Die alten Leuchtkörper hatten mehr als 30 Jahre auf dem Buckel — und sahen dementsprechend aus. Zudem waren sie technisch überholt und eigentlich gar nicht mehr erlaubt, wie die beiden Damen einräumen. „Sowas wollten wir nicht mehr.“

Doch nach der letztjährigen Zwangspause seien sie sich schnell einig gewesen, dass eine neue Beleuchtung angeschafft werden sollte. Hens und Hoffmann gingen auf Sponsorensuche, gute 7000 Euro wurden benötigt. „Unser Dank geht an alle Spender“, sagt Ricarda Hens. Neben Händlern und Einzelpersonen hätten auch der Bürgerverein und die Bezirksvertretung das Vorhaben finanziell unterstützt. „Wir freuen uns natürlich, dass es wieder eine Beleuchtung gibt“, sind sich Bezirksbürgermeisterin Ingelore Ockel (CDU) und Bernd Udo Hindrichs, Vorsitzender des Bürgervereins Sonnborn-Zoo-Varresbeck, einig.

Die leuchtenden Sterne, die versetzt vom Anfang bis zum Ende der Sonnborner Straße an den Umrandungen der Schwebebahnpfeiler angebracht werden sollen, sind aber nur der Anfang. Hens und Hoffmann wollen Anfang 2018 die Interessengemeinschaft (IG) der Sonnborner Händler reaktivieren. Die war vor mehr als 20 Jahren praktisch eingeschlafen. Zusammen mit den vielen „Neuen“ an der Sonnborner Straße will die AGniS jetzt einen Neustart und hofft auf Mitstreiter.

Schließlich habe sich vieles schon positiv in Sonnborn entwickelt, in einem Stadtteil wohlgemerkt, dem vor einigen Jahren viele eine düstere Zukunft prophezeiten, als 2011 mit dem Edeka-Markt der letzte Nahversorger seine Pforten schloss und zahlreiche Leerstände das Bild der Sonnborner Straße prägten. Doch deren Zahl ist deutlich zurückgegangen, wie Hens stolz berichtet. Und mit dem großen Aldi-Markt sei auch die Lücke, die Edeka hinterlassen hatte, geschlossen worden. Zwar gebe es immer noch Stimmen, die sich einen anderen Markt lieber gewünscht hätten. „Doch für die Anwohner ist es schon gut, dass der Aldi da ist“, sagt Hens. Einziges Manko aus ihrer Sicht: Aldi hat keinen Zugang zur Sonnborner Straße, sondern nur über den Parkplatz am Sonnborner Ufer. Wer mit dem Auto zum Einkauf fahre, würde gar nicht erst nach Sonnborn hineinkommen, sagt Hens.

Dafür gebe es aber in naher Zukunft ja noch viele weitere potenzielle Kunden auch für die Händler an der Sonnborner Straße: Mehrere Wohnprojekte sind in Sonnborn geplant (siehe Infokasten). Umso ärgerlicher sei, so Hens, dass der Schandfleck an der Sonnborner Straße 55 nicht verschwinde. 2007 war das Haus abgebrannt, 2012 kaufte ein Wuppertaler Investor das Gebäude und versprach eine Komplettsanierung. Seitdem hat sich aber nicht viel an dem Brandhaus getan.