Die Reihe „Gedöns“ geht an den Start

Auftakt in neuen Räumen.

Elberfeld. Zwischen Luisenstraße und Arrenberg hat die Stadtplanung der Nachkriegszeit eine mächtige Kreuzung als Barriere gesetzt. Als am Samstag die Shakespeare live!-Akademie mit einer großen Party ihr neues Domizil an der Treppenstraße feierte, gelang zugleich ein Brückenschlag zwischen den beiden Kulturquartieren.

An der Bergischen Universität als Theaterprojekt für Jugendliche gestartet, hatte Shakespeare live! sein provisorisches „Camp“ an der Friedrich-Ebert-Straße. Nachdem die Keramikkünstlerin Dajana Meier ihr Atelier räumte, wurden an der Treppenstraße 17 ideale Räumlichkeiten für die Akademie frei. Dort startete am Samstag die Veranstaltungsreihe „Gedöns“, der künftig regelmäßig stattfindende Abend mit Kultur, Kunst und Musik aus Wuppertal.

Dass der Startschuss mit Verzögerung fiel und auch Ehrengast Dietmar Bell deutlich später als geplant ans Mikro treten durfte, um seine Grußworte zu sprechen, störte nicht weiter, gab es doch den Gästen Gelegenheit zum ausgiebigen Gedankenaustausch. Damit dürfte zugleich das Konzept der Gedöns-Abende wie auch der Akademie deutlich geworden sein: nicht nur passiv Kultur konsumieren, sondern aktiv teilhaben an der Luisen-Szene, die nunmehr einen Appendix erhalten hat.

Futuristische Lichteffekte, die Theke wie ein großer Drahtkäfig, an der Wand ein riesiger Spiegel, der die Räume optisch weitet — in diesem beflügelnden Ambiente eröffnete die weiße Reggae-Formation „Antofagasta“ musikalisch den Gedöns-Abend. Ein halbstündiger Gig, mehr war in der Zeitplanung nicht vorgesehen, warteten doch noch weitere Künstler auf ihren Auftritt: Igor Parfenov (klassisches Klavier), „Picknick on the Hill“ (Gitarren-Duo) und Patrick Salmen (Poetry Slam).

Mit diesem erlebnisreichen Abend für Jung und Alt haben Mareike Langer und Rainer Haußmann, die Macher von Shakespeare live!, eine vielversprechende Vorlage serviert. Wechselnde Ausstellungen (derzeit Gemälde von Thomas Eiffert), Tanzkurse, Musik, Theater — die neue Akademie will offen bleiben für ein breites Spektrum Wuppertaler Kultur. Die Basis dafür war am Samstag glänzend gelegt.