Ein Kaufhaus für Elberfelds Einzelhändler

Elberfeld. Thomas Pusinelli will nicht drumherum reden. „Ohne die B 7-Sperrung hätten wir weniger Probleme.“ Doch der Juwelier, der seinen Laden Lichtblick auf der Herzogstraße betreibt, hat genug vom Jammern.

Foto: Andreas Fischer

Seine Forderung: Die Betroffenen müssen sich zusammentun. Er arbeitet derzeit an einem Konzept, das verschiedene Einzelhändler unter ein Dach bringen will. „Ein Kaufhaus als eine Art ,Mini-Mall’.“ Die Idee: Verschiedene Händler präsentieren sich in einem offenen Bereich. „In einer Ecke zum Beispiel Schmuck, in der anderen Kleidung“, erklärt Pusinelli. Ein Konzept, das in Skandinavien bereits erfolgreich sei. „Ich bin überzeugt, dass das auch hier funktioniert.“

Einen möglichen Standort hat er sich bereits ausgeguckt: das Geschäftshaus an der Herzogstraße 21-25. Einziger Mieter dort ist derzeit Strauss. Wie es mit der Filiale weitergeht, steht noch nicht fest (siehe Kasten). Unabhängig davon sieht Pusinelli, der sein Ladengeschäft dann aufgeben würde, aber großes Potenzial an dem Platz. „Strauss könnte man ja vielleicht sogar mit ins Boot holen.“ Denn was fehlt, räumt Pusinelli ein, seien Mitstreiter für seine Idee. Zu einem ersten Treffen, zu dem er eingeladen hatte, kam gerade einmal eine Handvoll Interessenten. „Zehn bis zwölf Händler brauchen wir schon für so eine große Fläche.“

Reza Ghaderi, der seit 22 Jahren das Bekleidungsgeschäft Freaky+Nuts betreibt, ist einer der Interessenten. „Die Idee ist super. Einzelhändler unter einem Dach, die aber trotzdem selbstständig sind.“ Er selbst hat nach dem Auszug aus dem Elberfelder Rathaus eine neue Heimat in den City—Arkaden gefunden, allerdings nur übergangsweise.

„Wir brauchen natürlich mehr potenzielle Mieter“, betont Pusinelli. Das habe auch die Wirtschaftsförderung erklärt, die der Idee grundsätzlich aber aufgeschlossen gegenüberstehe.

Die Eigentümer des Gebäudes sitzen in Süddeutschland. Zwei der fünf Etagen mit insgesamt 3000 Quadratmetern Verkaufsfläche sind an Strauss vermietet. Die Firma nutzt nur noch das Erdgeschoss. Man wünsche sich natürlich eine Vollvermietung, erklärten die Eigentümer auf WZ-Anfrage. Deshalb könne man sich durchaus eine Lösung, wie Pusinelli sie anstrebt, vorstellen.

Was aber hat der Kunde davon? „Unser großer Trumpf ist die Fachkompetenz. Und an einem solchen Standort könnten wir sie konzentrieren“, glaubt Pusinelli. Weitere Infos bei ihm unter Telefon 309496.