Eine Ururoma wird 100
Elise Hellmich feierte mit sieben Enkeln, fünf Urenkeln und einem Ururenkel.
Nordstadt. Elise Hellmich sitzt vor vielen bunten Blumensträußen und freut sich: „Alle haben an mich gedacht“, sagt die Seniorin, die am heutigen Montag ihren 100. Geburtstag gefeiert hat. Vormittags ist ihre Tochter Hannelore Müller zu Besuch im Lutherstift, in dem Hellmich seit drei Jahren wohnt, aber für den Nachmittag hat sich die ganze Familie zum Kaffeetrinken angekündigt: sieben Enkelkinder, fünf Urenkel und sogar ein kleinen Ururenkel. Für ihre große Familie war die Rentnerin stets da und hat ihre Enkel teilweise auch mit aufgezogen. „Trotzdem habe ich immer viel gearbeitet“, sagt sie stolz.
Die gebürtige Cronenbergerin hat in ihrem Leben viel erlebt. Ihre Kindheit unterschied sich allerdings sehr von der der heutigen Jugend. „Das Gelände auf dem heute das Schwimmbad Neuenhof steht, hat früher meinen Großeltern gehört. Wir Kinder waren auch Schwimmen, allerdings in einem Teich.“ Das Gelände liegt direkt an der Eisenbahnstrecke, die heute als die Sambatrasse bekannt ist.
Eine Fahrt mit der Schwebebahn oder der elektrischen Straßenbahn war damals aber zu teuer für Elise Hellmich. Später änderte sich das, als sie als kaufmännische Angestellte für die Reichsbahn arbeitete. Die Bombardierung Wuppertals im zweiten Weltkrieg erlebte sie nicht, da sie zu der Zeit in Litzmannstadt (Lodz) für die Bahn tätig war. Dort lernte sie auch ihren Ehemann kennen, der aber in russische Gefangenschaft kam und erst im Jahre 1949 nach Deutschland zurückkehren durfte. Beide arbeiteten nach dem Krieg für die Bundesbahn.