Elberfeld Pier 64: Gastronomen sind am Ölberg angekommen
Ölberg · Betreiber des „Pier 46“ ziehen nach einem Jahr Bilanz und fühlen sich gut aufgehoben.
. „Ja, ich denke, dass wir auf dem Ölberg angekommen sind“, sagt Torsten Schellhammer. Der Inhaber des Traditionslokals Dorrenberger Hof, das seit nunmehr einem Jahr „Pier 46“ heißt, strahlt Gemütlichkeit aus. Und das kommt bei den Gästen offenbar gut an. „Der Name lehnt sich an das berühmte Pier 39 in San Francisco an, von wo man auf die Gefängnisinsel Alcatraz schaut“, erklärt Schellhammer grinsend. „Wir sind über der A 46 und schauen auf das Bethesda-Krankenhaus“, erläutert er die „geringfügigen“ Unterschiede zwischen San Francisco und dem Elberfelder Ölberg. Aber nicht nur der Name ist anders: Bis auf den Tresen am Eingang, wo man bei tiefschürfenden Gesprächen an der Theke sein Feierabendbier konsumieren kann, ist alles neu. Und zwar hat die gesamte Einrichtung im Lokal an der Baumeisterstraße in der Elberfelder Nordstadt maritimen Charakter erhalten. „Das haben wir aus dem Sonnborner Hafen mitgebracht“, erzählt Schellhammer, der dort mit seiner Lebensgefährtin Melanie Pecher acht Jahre lang die Gäste im Wuppertaler Westen mit gutbürgerlicher Küche beköstigt hat.
„Man kann allerdings nicht alles aus unserem früheren Wirkungsbereich hier in der Nordstadt eins zu eins übertragen“, weiß Melanie Pecher, die in der Küche das Regiment führt und im Bedarfsfall zwei Beiköche an ihrer Seite hat. „In Sonnborn wussten wir genau, was die Gäste am liebsten mögen und haben uns natürlich darauf eingestellt.“ Das scheint nun auch auf dem Ölberg zu gelingen, wo die Kundschaft im Lokal an 48 Plätzen Platz findet. „Dann haben wir aber auch noch den Saal mit 80 Plätzen für größere Gesellschaften“, erläutert Torsten Schellhammer und stellt voll Stolz die hellen, freundlichen Räume mit den weiß und rot gedeckten Tischen vor. Dort wird dann im Bedarfsfall, beispielsweise am Samstag- und Sonntagmittag, wenn von 12 bis 22 Uhr geöffnet ist, von vier Kellnerinnen serviert. „Selbstverständlich bin ich auch mit dabei“, versichert der Wirt.
Im Sommer lief das Geschäft besser als im Winter
Die Gerichte, ob Schwein, Rind oder Fisch haben alle Namen aus dem Bereich der norddeutschen Inselwelt und in Erinnerung an die frühere Wirkungsstätte gibt es auch einen „Hafenteller“, der mit drei Schweinemedaillons, Sauce hollandaise, Rösttalern und Salat eine Garantie für hochwertige Sättigung darstellt. „Die Weihnachtszeit war noch relativ mäßig, weil die meisten Firmen für ihre Feiern schon anderweitig disponiert hatten. Aber das wird sich 2019 hoffentlich ändern“, deutet Schellhammer Optimismus an. Er gerät aber ins Schwärmen, wenn er vom vergangenen dürren Sommer spricht, als im Biergarten mit Plätzen für 80 Personen erfolgreich der Trockenheit in den Kehlen entgegengewirkt wurde. „Da waren jeden Abend die Tische voll besetzt.“
Die Fläche neben dem Lokal, die im Sommer von fröhlichen Runden besetzt war, dient im Winter als Parkplatz. Nämlich den motorisierten Gästen, die bis auf Dienstag (Ruhetag) an den Werktagen von 16 bis 22 Uhr (freitags bis 23 Uhr) an traditionsreicher Stätte Speis und Trank genießen wollen.