Kohlstraße: Neues Leben im „Dschungel“?
Stadt prüft Nutzungsmöglichkeiten für die ehemalige Grundschule.
Uellendahl. Neues Leben im grünen „Dschungel“ an der Kohlstraße: Das ehemalige Schulgelände könnte möglicherweise schon bald aus seinem Dornröschenschlaf geweckt und wieder genutzt werden — als zusätzlicher Kindergartenstandort. „Es handelt sich um eine von mehreren Möglichkeiten, die geprüft werden“, sagt Cornelia Weidenbruch, Leiterin des Stadtbetriebs Tageseinrichtungen für Kinder.
Denn Betreuungsplätze gibt es auch in Wuppertal nach wie vor zu wenige (siehe Kasten rechts), weswegen im Arbeitskreis „1000 neue Plätze“ nach alternativen Standorten gesucht werde. „Es ist ein stadtweites Team“, sagt Cornelia Weidenbruch, dem unter anderen Bauordnungsamt, Gebäudemanagement und Kämmerei angehörten. Zwar würden alle möglichen verwertbaren Grundstücke geprüft. Doch für den Uellendahl stehe fest: „Der Bedarf an dieser Stelle ist da.“
Das bestätigt auch Wilhelm Schulte Bocholt vom städtischen Gebäudemanagement. Dort ist man zurzeit dabei, den Abriss des alten Schulgebäudes aus den späten 1960er Jahren für den Fall einer entsprechenden Umnutzung vorzubereiten. Noch gebe es zwar keinen formellen Beschluss, aber: „Wir streben eine weitere kommunale Nutzung der Fläche an.“
Es sei denn, sie könnte doch noch zu Geld gemacht werden. Im Sommer 2010 hatte die Stadt angekündigt, das rund 20.000 Quadratmeter große Gelände vermarkten zu wollen: Sowohl Einfamilien- als auch Doppel- und Mehrfamilienhäuser mit bis zu fünf Wohnungen sollten entstehen. Doch ein geeigneter Investor für die Fläche fand sich bislang nicht, und auch Ideen zur alternativen Nutzung — beispielsweise für den Bau von Mehrgenerationenwohnungen oder als Standort für die Junior-Uni — waren verworfen worden.
Wie geht es also weiter an der Kohlstraße? Das fragt sich auch die Bezirksvertretung Uellendahl-Katernberg, die das Thema in der Vergangenheit ebenfalls befasst hat. Rund sechs Jahre sind vergangen seit dem Ratsbeschluss, der das Aus für die Schule bedeutete. Die BV würde die neuen Pläne begrüßen: „Das könnte eine ideale Lösung für das Areal sein“, sagt Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Lüppken (CDU). Ein Kindergarten wäre zumindest eine Annäherung an alte Grundschulzeiten.