Kruppstraße: Modernes Lernen in der 6. Gesamtschule
Die Stadt investiert 18 Millionen Euro für Lehrerstationen, Inklusion und mehr.
Katernberg. Oben lernen die Gesamtschüler, unten beißt sich der Bagger durch die alte Hauptschule — das ist das Bild an der neuen Gesamtschule Uellendahl/Katernberg. Dort wächst gerade die sechste Gesamtschule in einer Kombination aus Alt- und Neubau - aber alles nach neuesten pädagogischen Ideen. Rund 18 Millionen Euro investiert das Gebäudemanagement Wuppertal (GMW).
In rund anderthalb Wochen soll der neue fünfte Jahrgang in seine Klassenräume ziehen. Für den Laien sieht der Zeitplan ambitioniert aus. Aus den Decken hängen noch die Kabel für die Beleuchtung, teilweise ist die Deckenverkleidung noch nicht da. Und vor den Fenstern steht noch das Gerüst. In der Schule werden die Bauarbeiter aber fertig sein, ist sich GMW-Projektleiterin Stefanie Hentrich sicher.
Seit etwa einem Jahr baut das GMW an der Schule, 2017 soll sie fertig sein. Nun soll die Baustelle nach und nach mit Klassen aufgefüllt werden. Dafür werden die Fünftklässler in einem neuen System unterrichtet: Die Jahrgänge versammeln sich jeweils in ihrem eigenen Bereich. Auch die Lehrer bekommen dort ihr eigenes kleines Lehrerzimmer, sogenannte Lehrerstationen. Dort haben etwa zwölf Lehrer Platz, können Unterrichtsmaterialien lagern. Auch die Sozialpädagogen haben dort einen Platz. Dazu gibt es Differenzierungsbereiche. In dem großen hellen Raum können die Schüler klassenübergreifend an Projekten arbeiten.
Während der Bauarbeiten steht auch die Inklusion im Vordergrund: Der Altbau bekommt einen Fahrstuhl für Rollstuhlfahrer, der Eingang wird ebenerdig erreichbar sein — bis jetzt müssen die Schüler vier Stufen steigen, um auf den Schulhof zu kommen. „Die Bereiche sind alle mit maximal sechs Prozent Gefälle erreichbar“, sagt Hentrich.
Nicht ganz so zufrieden sind drei Anwohner der Siemensstraße. Zum einen fühlten sie sich von der Stadt nicht genügend informiert, zum anderen macht ihnen die große Klimaanalage auf dem Dach sorgen.
„Was macht der Kasten für ein Spektakel?“ fragte Siegfried Beise beim Rundgang. Die Projektleiterin beruhigte: Dank Schalldämpfer würden die Richtlinien des Emissionsschutzgesetzes eingehalten.